NARGATHROND - Freigeist
Mehr über Nargathrond
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 3.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 25.05.2017
- Beyond
- Mein Menschenherz
- Sturmgewalt
- In This World
- Puking Blood
- Until Your Music Will Die
- Hopeless Illusion
- Jagd der Dämonen
- WTF
- Tränen
"Ohne musikalische Grenzen."
NARGATHROND. Freigeist. Black Metal mit avantgardistischen Tendenzen schreit der Name. Black Metal schreit das Cover. Und was schreit die Musik? NARGATHROND ist ein weiteres Projekt des gleichnamigen Kopfes hinter HIGURD, der mit "Freigeist" scheinbar den heimischen Black-Metal-Underground aufmischen will. Für dieses Album sind allerdings ganze neun Gast-Sänger am Start, sodass man sich schonmal auf viel Abwechslung gefasst machen kann.
Leider geht das Experiment direkt im ersten Song gründlich daneben. Der Gesang von Floyd Pandora mag bei seinen eigentlichen Bands gut ins Schema passen, auf 'Beyond' klingt es in Kombination mit der vogelwilden Instrumentalbasis wie ein Unfall. Nun gut, der nächste Track wird sicherlich besser, denkt man sich. 'Mein Menschenherz' füllt allerdings nicht nur die Augen von Gothic-Mädels mit Tränen, sondern auch meine. So kitschig und abgedroschen tönt der Song, dass ich mich wirklich frage, wieso man so etwas auf eine CD presst. Jeden weiteren Song einzeln anzusprechen, wäre kaum zielführend. Meiner Euphorie lässt sich hoffentlich entnehmen, wie viel ich vom Drumcomputer-plus-Schülerband-Geschrammel auf "Freigeist" halte.
Dass auch mit kleinem Budget immer wieder hervorragende Platten aufgenommen werden, ist eine Tatsache, es gibt tatsächlich auch gut hörbare Alben mit Drumcomputer. Woran mangelt es also bei NARGATHROND? "Freigeist" geht eine musikalische rote Linie vollkommen ab. Oder möchte mir jemand ernsthaft glaubhaft machen, der krude Stilmix und die unpassenden Gastsänger wären Avantgarde um der Avantgarde Willen? Man braucht schon viel Fantasie, um Underground-Black-Metal, MARILYN MANSON-Atmo (im Mittelteil von 'Hopeless Illusion') und AMON AMARTH-Gedächtnis-Leads ('Sturmgewalt') zu vergesellschaften.
Schon klar, als Schreiberling kann man sich vom heimischen Sofa bequem auslassen und weiß all die Mühe nicht zu schätzen, die manche Bands in Alben investieren, die man anschließend verreisst. Oder ich gehöre zu den Minderbemittelten, die ein unliebsames Album nicht "verstehen". Letztlich halte ich es bei der Bewertung dann mit einem früheren Musiklehrer von mir: Kunst kommt von Können und nicht von Wollen, sonst hieße sie Wunst.
- Note:
- 3.00
- Redakteur:
- Nils Macher