NARNIA - Ghost Town
Mehr über Narnia
- Genre:
- Euro Metal / Melodic Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Narnia Songs
- Release:
- 17.03.2023
- Rebel
- Thief
- Hold On
- Glory Daze
- Descension
- Ghost Town
- Alive
- Modern Day Pharisees
- Out Of The Silence
- Wake Up Call
Business as usual, aber wieder mit vielen Ohrwürmern.
Der neunte Ausflug nach NARNIA heißt "Ghost Town". Die schwedischen White Metal-Heroen sind eine beständige Metal-Band, die leider immer etwas unter dem Radar fliegt. Jetzt wird das neue Album auch noch eigenveröffentlicht, was der Promotion wahrscheinlich nicht allzu gut tun wird. Auch das wunderbare Artwork von Jani Stefanovic (eigentlich eher ein Tonspezialist der White Metal-Szene) wird damit wahrscheinlich nur wenigen ins Auge stechen.
Dabei machen die Schweden alles wie immer, und das auf höchstem Niveau. Melodischer Metal mit schönen Keyboard-Melodien, die aber nie alles zukleistern, mit wunderbaren Gitarrensoli vom einzig wahren Carl Johan Grimmark und der kraftvollen, eigenständigen Stimme von Christian Rivel-Liljegren wird geboten. Was mir sofort auffällt: Das Songmaterial ist wieder deutlich zwingender als auf dem Vorgänger "From Darkness To Light", der nie schwach war, aber eben auch keine großen Ohrwürmer hatte, die die Band eben braucht für dieses Genre. Auf diesem Album ist das zum Glück anders - die Songs haben nicht nur auffällig oft kurze Titel, sondern brauchen auch nur eine kurze Zeit, um sich im Ohr festzuhaken.
Ansonsten muss ich sagen: Ich verfolge NARNIA seit 2003, die Band gehört zu den ersten Metal-Bands, die ich je bewusst gehört und gekauft habe. Dass die Band heute immer noch hochklassige Alben veröffentlicht, freut mich sehr! Ein absolutes Meisterwerk war nie dabei, das ist, meine ich, auch klar, aber ich ziehe den Hut vor Bands, die so konsequent und verlässlich ihren Stiefel durchziehen und dabei nie redundant wirken, sondern immer auch gute neue Songideen einstreuen. Was natürlich schon auffällt: Einen echten Longtrack gab es nach "Enter The Gate" 2006 nicht mehr (damals 'The Man From Nazareth'), und die teils sehr dünnen Produktionen der ersten zwei, drei Alben hat man (dankenswerterweise) auch hinter sich gelassen. Auch das neoklassische Momentum der ersten Alben, die stark an YNGWIE MALMSTEEN erinnerten, ist weitestgehend verschwunden. Grimmark muss nicht mehr ständig beweisen, dass er zu den wohl besten Metalgitarristen seiner Zeit gehört.
Für Freunde der Band gibt es keinen Grund, das Album nicht zu holen. Das Niveau ist gut, besser als auf dem Vorgänger! Wer auf melodischen Metal zwischen STRATOVARIUS, SONATA ARCTICA, HAMMERFALL und melodischem Hard Rock wie EUROPE steht kann mit diesem Album zudem nichts verkehrt machen.
Anspieltipps: Rebel, Thief, Wake Up Call
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Jonathan Walzer