NATIONAL NAPALM SYNDICATE - Resurrection Of The Wicked
Mehr über National Napalm Syndicate
- Genre:
- Thrash Metal
- Label:
- Trinity Records Hong Kong
- Intro
- Corrosion Of Humanity
- Falling To Pieces
- Determination
- The Cross (I Have To Bear)
- The Undertaker
- Hell To Pay
- The Cure
- Nothing But Anger
- Sleep At The Wheel
- Iron Horse (Terorizer)
- .
- Puppet On A String
- Sweet Revenge
NATIONAL NAPALM SYNDICATE hätten es sich durchaus klemmen können, ihre Texte im Booklet abzudrucken. Die Lyrics Marke "Angepisster Metaller klaut sich ein paar Standardfloskeln zusammen und poltert gegen die Welt" sind ziemlich entbehrlich. Damit wenigstens ein bisschen sprachliches Talent mit dieser Veröffentlichung in Verbindung gebracht werden kann, haben die Finnen zusätzlich Zitate von Joseph Conrad (englischsprachiger Schriftsteller polnischer Abstammung, schrieb u.a. "Heart Of Darkness") und dem englischen Vorzeige-Okkultisten Aleister Crowley verewigt. Aber anstatt es dabei bewenden zu lassen, entblödete sich das Quintett nicht, einen eigenen lyrischen Geistesblitz schriftlich festzuhalten. Und der ist wirklich richtig supi gehaltvoll: "Life is pain." Der Literaturnobelpreis dürfte bereits unterwegs sein. Glückwunsch in den hohen Norden!
Das Songmaterial von "Resurrection Of The Wicked" zeigt aber glücklicherweise, dass die Jungs nicht nur zu dichterischen Blutgrätschen ansetzen können, sondern auch gute Musik auf die Reihe kriegen. Mit ganz viel Thrash, der neben den goldenen Achtzigern auch die Neunziger zitiert, und ein wenig (aggressivem) Power Metal im Bauch lässt der Fünfer 14 Tracks von der Leine, die jeden Tempobereich streifen und deshalb ein Höchstmaß an Abwechslung garantieren. Die mit coolen Refrains bedachten 'Hell To Pay' und 'Falling To Pieces' (im Mittelteil hat sich Sänger Ilkka Järvenpää sehr von Dennis Lyxzéns "The new beat"-Geschrei in REFUSEDs 'New Noise' inspirieren lassen) bedienen die Hau-drauf-Fraktion, 'Determination' und das EVERGREY-artige 'Puppet On A String' sind an die gemäßigten Kopfschüttler adressiert, und die übrigen Songs führen beide Gruppen aufeinander zu. Hervorzuheben wären hier noch das stampfende 'The Cross (I Have To Bear)', das sich nachhaltig in die Hirnrinde brennt, und das extrem eingängige 'Corrosion Of Humanity'.
Das Einzige, was "Resurrection Of The Wicked" fehlt, ist der alles überragende Smasher, der einen nicht mehr loslässt. Da die Band aber ein gehobenes Qualitätsniveau nie unterschreitet, kann das größtenteils kompensiert werden. Es bleibt also zu hoffen, dass sich die Mitglieder des NATIONAL NAPALM SYNDICATE diesmal nicht wieder wie im Jahr 1991 zerstreiten und die Band auflösen. Damals fuhr man damit eine viel versprechende Karriere (das selbstbetitelte 1989er Debüt brachte es zu Major-Ehren) sauber und schnurstracks an die Wand.
Anspieltipps: Falling To Pieces, Puppet On A String, Hell To Pay
- Redakteur:
- Oliver Schneider