NATIONAL NAPALM SYNDICATE - Time Is The Fire
Mehr über National Napalm Syndicate
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Iron Shield Records
- Release:
- 18.05.2018
- Pig Moon Rising
- Obey The System
- In The Dead Of The Night
- Kuolema
- Bringer Of Pain
- Knife Against My Throat
- Drowning
- Fallen Gardens
- Original Sin
- Ken Tästä Käy
- Animal Is Out Of Control
- Unholy Madness
- Welcome To Tomorrow
- Faces
- The Worm Moon
- Blood And Iron
Immer noch eine Band mit reichlich Eigensinn - manchmal sogar zu viel davon!
Einverstanden: Das NATIONAL NAPALM SYNDICATE gehört sicherlich nicht zu den fleißigsten Aktivposten der eutropäischen Underground-Szene, hat allerdings schon mehr als 30 Jahre auf dem Buckel und sich gerade in der etwas maueren Zeit Mitte der 90er interessenbedingt zurückziehen müssen, weil der teils verquere Thrash/Speed-Metal-Sound der finnischen Eigenbrödler in dieser Phase absolut nicht gefragt war.
Doch auch sonst muss man auf neue Ware immer relativ lange warten, weshalb die insgesamt erst vierte Full-Length ein ziemlich rares Happening ist, das man dann auch gerne etwas näher unter die Lupe nimmt. Musikalisch ist sich NATIONAL NAPALM SYNDICATE insofern treu geblieben, dass man nicht einfach nur im Highspeed alles wegknüppelt, sondern durchaus auch viele Elemente aus dem 80er-Power-Metal und der NWoBHM einfließen lässt. Das größte Steckenpferd für die Finnen sürfte nach wie vor OVERKILL sein, so dass die abschließende Neuinterpretation von 'Blood And Iron' auch wenig verwunderlich ist. Doch betrachtet man die gelegentlich recht irrwitzigen Wendungen auf "Time Is The Fire" bzw. die markante Eigenart, Soloparts in die Songs zu streuen, sind Verni und Blitz immer noch die erste Anlaufstelle im thrashigen Paralleluniversum dieser Kulttruppe.
Leider jedoch erreicht man die Qualität der Idole nur ansatzweise, weil die Band viel zu sehr damit beschäftigt ist, ihrem steten Explorationsdrang nachzugehen und die Scheibe so vielseitig wie möglich zu gestalten. So gibt es grooviges Material im ANTHRAX-Stil, US-Metal-taugliche, melodische Nummern, ein paar reine Speed-Metal-Geschichten und verschiedene sphärische Parts - und das alles unter einem recht wackeligen Dach, da man nicht immer nachvollziehen kann, dass hier ein und dieselbe Band am Start ist. Die Finnen sind und waren schon immer Eigenbrödler mit einem etwas differenzierteren Verständnis für die Kerninhalte des Thrash Metals. Diesem Ruf bleiben sie auf ihrer neuen Platte auch in Gänze treu, müssen aber auch davon ausgehen, dass nicht jeder den ziemlich weitreichenden Mix aller relavanten Subgenres mögen wird.
Vielleicht liegt es auch daran, dass die wirklich großen Nummern fehlen; aber wenn eine Band nur alle Jubeljahre mal ins Studio wankt, darf man einfach ein bisschen mehr erwarten. "Time Is The Fire" hat vereinzelt starke Momente, doch bei einer Auswahl aus 16 Songs sollten es ein paar mehr sein als lediglich die halbseitige Befriedigung.
Anspieltipps: Original Sin, Unholy Madness
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes