NECROMANCING THE STONE - Jewel Of The Vile
Auch im Soundcheck: Soundcheck 08/2016
Mehr über Necromancing The Stone
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- MetalBlade (Sony)
- Release:
- 05.08.2016
- Crusher
- Bleed For The Night
- The Descent
- The Siren's Call
- Ritualistic Demise
- The Old One
- Rotted Reunion
- Unfinished Business
- Honor Thy Prophet
- From Graves To Infamy
- The Battle Of Morningstar
Der Beweis: Steine beschwören ist authentisch.
Mensch Meyer, da gefällt mir mal eine Traditionsmetall-Scheibe fast ausnahmslos so gut, dass ich sogar in Jubel verfalle, und dann ist sie nicht authentisch (zum Review von Michael Meyer). Ach menno. Ich finde den Gedanken ja seltsam, dass man diesen Stil nur glaubwürdig rüberbringen können soll, wenn man ihn schon mit der Muttermilch aufgesogen, und szenepolitisch am besten schon schon im Sandkasten seine integrative Lobbyarbeit begonnen hat. Und jetzt kommen da auch noch so Musiker, welche zuvor dem angeblich feindlichen Nachbar-Stil gefrönt haben und mit bösen Breakdowns das unveränderlich-unberührbare Metalchen auch noch bedrohen. Zu allem Überfluß spielen sie sich dann auch noch muskelprotzend und adrenalin-strotzend als große Retter Seiner Echtheit gegen die Unterjochung durch Lord Breakdownicus Gratuitous auf. Schlimm, schlimm, schlimm...
Ich finde, NECROMANCING THE STONE rettet nicht nur die Prinzessin Metallica Authentica, sondern küsst sie sogar noch wach. Mit Riffs, so steht es geschrieben in der Band-Fibel, nachzulesen auf der Facebook-Page (Igitt, Facebook, wie untrue!) der Band. Und jawohl, so geil, so kraftvoll, so versiert und so melodisch schlagkräftig habe ich in den letzten Jahren keine "true" Scheibe gehört. Ich muss bei "Jewel Of The Vile" indes immer ein wenig an SATAN denken, vor allem beim Gesang und den oft wieselflinken Gitarren. Nur verliert man sich hier nicht in altbackenen Song-Strukturen, wie das mir bei den britischen Dinos immer noch zu oft passiert, sondern fügt dem alten Traditions-Stil wie einst NEVERMORE oder ICED EARTH eine fette Portion instrumentale Kraftmeierei, zeitgemäßen Sound und interessante neue Ideen hinzu, ohne der Musik die Seele zu rauben, wie Kollege Meyer dies behauptet. Klar ist auch BRIMSTONE COVEN-Sänger 'Big' John Williams kein neuer Warrel Dane oder Matt Barlow, aber er zaubert mir doch ein paar unnachahmliche Melodien ins Großhirn, wie z.B. beim knalligen Opener 'Crusher', bei 'Ritualistic Demise' oder dem eher ungewöhnlich gestrickten, leicht schrägen 'Rotted Reunion'. Dies und die immer wieder lässig eingestreuten technischen Kabinett-Stückchen an allen Instrumenten lassen mich quasi ständig mit der Zunge schnalzen. Steine nekromazieren macht volle Kanne Spaß. Authentisch? Pah! Das ist schweiescheißengeil!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Thomas Becker