NECROMANIAC - Sciomancy, Malediction & Rites Abominable
Mehr über Necromaniac
- Genre:
- Black/Death/Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Invictus Productions
- Release:
- 13.01.2025
- Caput Draconis
- Daemonomantia
- Grave Mound Oath
- Calling Forth The Shade
- Great Is The Thirst Of The Restless Dead
- Teraphim (Skull Sorcery)
- Swedenborg's Skull
- Necromancess / Cauda Draconis
Ein atmosphärisch und musikalisch mannigfaltiges und schlüssiges Werk.
Über Invictus Productions erreicht uns die erste Full Length der Black/Death/Thrash-Okkultisten NECROMANIAC. Genau so klangvoll wie der Albumtitel "Sciomancy, Malediction & Rites Abominable", ist der stilistische Beschwörungstrank, den uns die vier Musiker (u.a. von MACRABE OMEN und NIGHTBRINGER) servieren. Melodischer und eingängiger als auf den Platten der extremeren Black/Death-Kombos, die ja oft in Richtung War Metal abbiegen, und stimmungsvoller sowie variabler als die allermeisten Scheiben mit dem Label Black Thrash.
Dass die Band wirklich lange an diesem Album gefeilt hat, hört man schnell raus. Wer die starke Produktion nicht gerade auf dem Smartphone "hört", wird schnell Gefallen an den durchdachten Arrangements finden, die 48 Minuten wie im Fluge vergehen lassen. Dabei könnte das Material kaum abwechslungsreicher sein, nehmen wir nur die aufeinanderfolgenden Tracks 'Grave Mound Oath' und 'Calling Forth The Shade'. Ist ersterer nach sanftem Einstieg eine Uptempo-Abrissbirne, orientiert sich zweiterer eher an Stimmungsmonstern wie frühe THE RUINS OF BEVERAST oder FAUSTCOVEN. Zu meinem Gefallen ist es hier nicht nur die Gitarrenarbeit, die das Klangbild maßgeblich beeinflusst. Auch der Bass (gespielt von MACABRE OMEN-Gründungsmitglied Alexandros) bekommt in den richtigen Momenten viel Platz. Dass es ganz unkompliziert funktioniert, zeigt der straighte Thrasher 'Teraphim'.
Weitere Argumente für dieses Album lassen sich in den Texten und dem, was man als Gesamtkunstwerk bezeichnen könnte, finden. Angefangen vom Cover-Artwork, das uns in die Welt der makabren Kupferstiche des 17. Jahrhunderts entführt, bietet diese Scheibe viel Potenzial zur Beschäftigung, während man die Musik hört. Alle Texte liefern spannende Einstiegspunkt in Erzählungen von Mystikern, Okkultisten und sonstigem Nerdtum, an dem die Zielgruppe Interesse haben könnte. Wem auch das nicht reicht, dem seien noch drei Gastmusiker genannt, die auf ihre jeweils ganz eigene Art und Weise zu "Sciomancy, Malediction & Rites Abominable" beigetragen haben: Alan Averill a.k.a. Nemtheanga, NEGATIVE PLANEs Nameless Void und einen weiteren Gast namens A Corpse Without Soul, dessen theatralische Qualitäten im Klargesang man, so wie ich, sogar mit King Diamond verwechseln könnte.
Unter dem Strich ist das NECROMANIAC-Debüt für mich ein großer Paukenschlag, der vermutlich nicht nur zu den stärksten Veröffentlichungen im Januar gehören wird. Ob meine Bewertung dann vielleicht einen halben Punkt zu niedrig war, wird sich noch herausstellen. Falsch machen kann hier eigentlich niemand etwas, der auf die oben genannten Bands steht und dazu noch POSSESSED und MERCYFUL FATE im Regal stehen hat.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Nils Macher