NEKROPTIKON - When The Plague Breaks Out
Mehr über Nekroptikon
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Via Nocturna
- Release:
- 28.04.2017
- Grind The Black Stone
- Accomplish The Sign
- Faith And Betrayal
- Oderint, Dum Metuant
Pure Raserei
Warum amerikanischer und europäischer Black Metal grundlegend anders strukturiert ist, weiß wohl niemand so genau. Fakt ist allerdings, dass die finsteren Acts aus Übersee die Raserei gerne in den Vordergrund stellen und die mittlerweile doch eher kunstfertig agierenden Kapellen vom alten Kontinent nach Anspruch und neuen Ausdrucksformen streben.
Manchmal ist aber gerade diese direkte, vielleicht auch bewusst plumpe Vorgehensweise angenehmer, auch wenn sie ein Mindestmaß an Abwechslung fordert, das wiederum nicht jede Combo garantieren kann. Auch bei NEKROPTIKON ist Variation nun nicht jene Stärke, die man als erstes herausheben würde, wenn man die Qualitäten des Acts aus Silver Bay, Minnesota beschreiben müsste. Doch eines haben die Jungs allemal drauf: Sie wissen ganz genau, wie man einen ungebremsten Blast zielgerichtet in die Songs einbaut.
Letzteres geschieht auf dem aktuellen Output "Where The Plague Breaks Out" dann auch gleich viermal, und das mit aller Überzeugungskraft, die NEKROPTIKON aufbringen kann. Das hohe Geschrei von Frontmann Perraver Invocator mag in diesem Zusammenhang zwar Geschmackssache bleiben, doch Multiinstrumentalist Yog Sottoh, der den ganzen instrumentalen Background abwickelt, schickt ein paar Riffs ins Rennen, die sogar so manchem Grindcore-Gitarristen die Spucke verschlagen würden. Das Material ist pfeilschnell, aber eben auch nicht einfältig; die Arrangements bieten keine großartigen kreativen Überdinger, aber sie sind so konzipiert, dass die Band nicht sofort an ihren aggressiven Kompositionen erstickt, sondern durchaus auch Struktur vorhanden ist, um Nummern wie 'Grind The Black Stone' und 'Accomplish The Sign' in geordnete, aber trotzdem nicht minder brutale Bahnen zu lenken.
Was sich jetzt vielleicht wie großer Hokuspokus liest, ist im Grunde genommen einfach erklärt: "Where The Plague Breaks Out" ist ein richtig gesundes Mittelding zwischen Grindcore und basischem Black Metal, womöglich nicht allzu originell, aber für seine Zwecke ziemlich effektiv. Freundet man sich mit den hysterischen Vocals an, wird man an den vier neuen NEKROPTIKON-Songs sicherlich eine Menge Freude haben.
Anspieltipps: Accomplish The Sign, Faith And Betrayal
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes