NEOPERA - Destined Ways
Auch im Soundcheck: Soundcheck 07/2014
Mehr über Neopera
- Genre:
- Symphonic Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Carrycoal
- Release:
- 18.07.2014
- A Marvel Of Chimera
- A Call To Arms
- Remote
- Destined Ways
- Falling Water
- The Greed
- Error
- Last Pantomime
- Equilibria
- Requiem
- Song Of Revenge
- The Unspeakable
A Night At The Opera
"Destined Way" ist weitaus mehr als nur ein loses Nebenprojekt diverser Musiker, die sich unter dem Banner NEOPERA zusammentaten. Jörn Schubert (DARK AGE), Dirk Schlächter (GAMMA RAY), Mikis Trimborn (SYNDEMIC) haben gemeinsam mit drei Sängern unterschiedlicher Stärken (Thorsten Schuck – Bariton, Nina Jiers – Sopran und Mirko Gluschke – Shouts) ein Album eingetütet, das vor Tiefgang, ausgefeilten Arrangements und ungemein viel Herzblut nur so strotzt. Und auch wenn einige von euch bei der "Klassik meets Metal"-Plakette mit der Nase rümpfen sollten, ist dies doch etwas völlig anderes, als man es von Symphonic-Metal-Bands wie NIGHTWISH, HAGGARD oder THERION gewohnt ist. Also schnallt euch an, schließt die Augen und folgt mir auf eine spannende Odyssee quer durch die zauber- und opernhafte Düsterwelt von NEOPERA.
Gleich zu Beginn werden alle Register gezogen und mit 'The Marvel Of Chimera' ein üppiger Song voller Kraft und Anmut, voller Symphonik und Härte präsentiert. Das Zusammenspiel der drei unterschiedlichen Sänger passt ungemein gut zusammen und auch wenn der Opener nicht gleich als Ohrwurm durchgehen sollte, sieht man in jeder Facette die Leidenschaft und Qualität. In eine ähnliche, aber etwas ruhigere Kerbe schlagen auch 'A Call To Arms' und 'Error', wohingegen Hörbeispiele wie die etwas härteren 'Remote' und 'Songs Of Revenge', sowie das Titelstück einen düstereren Pfad einschlagen. Bei der wirklich schönen Ballade 'Falling Water' kommen Piano und Streicher wunderbar zur Geltung und 'Last Pantomime', sowie das bärenstarke Drama 'Equilibria' und 'The Unspeakable' sind wohl eher dem Soundtrack-Genre zuzuordnen, bei denen NEOPERA einmal mehr richtig dick aufträgt.
Man mag das Album dadurch für sperrig und schwer verdaulich halten, doch wenn man sich einmal dieser in sich stimmigen Mischung aus unterschiedlichen Stimmungen und vor allem grundverschiedenen Sängern mit Leib und Seele hingibt, entfaltet "Destined Way" seine volle Pracht. Speziell der ständige Wechsel aus Bariton, Sopran und kräftigen Shouts ist schwere, aber qualitativ hochwertige Kost. Einfach gestrickte Ohrwurmmentalitäten und Melodien sucht man hier also vergebens. Auch passt das Album nicht so recht zur typischen Hamburger Schule, eignet sich "Destined Way" dafür eher als rockopernhafter Soundtrack, bei dem es offensichtlich ist, dass Schubert, Schlächter und Co. vorliegend ein richtiges Mammutprojekt an den Mann bringen. Wenn man also keine Scheu davor hat, viel Zeit und Mühen in ein wirklich tolles Werk zu stecken, ist man bei NEOPERA an der richtigen Adresse.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp