NEUROTIC NOVEMBER - Annunaki
Mehr über Neurotic November
- Genre:
- Deathcore / Metalcore
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Victory Records
- Release:
- 01.11.2013
- Annunaki
- Check Mate
- To Prevail
- The Betrayer
- Nonchalant
- Alonzo - Precious Life
- You're Not An Easy Act To Follow
- Parents
- Can Be Conquered
- Wasabi Anguish
- Our Development
Metalcore mal anders - aber zwingend besser?
Man muss den Jungs von NEUROTIC NOVEMBER definitiv lassen, dass sie sich redlich bemühen, das populäre Metalcore-Schema nicht blind zu adaptieren und eigene Nuancen zur allseits bekannten Brachialität hinzuzufügen. Über weite Strecken gelingt genau dies der jungen Band richtig gut, denn vor allem die ersten Nummern der neuen Scheibe "Annunaki" sind alles andere als Standard-Gebolze oder lahmes Post-Core-einerlei. NEUROTIC NOVEMBER arbeitet mit vielen sphärischen Stilmitteln und setzt angenehme Kontrastpunkt in der Riff-Ballerei, was oftmals in einer sehr beklemmenden, eigenartigen, aber interessanten Stimmung mündet. Doch es gibt leider auch einige Momente, die "Annunaki" wieder in ein befremdliches Raster lenken und jene anfänglichen Highlights in Frage stellen. 'Wasabi Anguish' beispielsweise ist ein Song, der überhaupt nicht mit dem restlichen Material harmoniert und mit dem Wechsel aus Kindergesang und anstrengenden Rap-Parts immer mehr nervt. Und genau solche Passagen sind es dann aauch, die "Annunaki" in der allgemeinen Wertschätzung wieder ein ganzes Stück herabsetzen.
Dabei könnte sich die Band eigentlich voll und ganz auf jene Stärken besinnen, die große Teile der aktuellen Veröffentlichung auszeichnen. Das bombastische Intro zu 'Precious Life' und der nachfolgende Wechsel in eine flotte Metalcore-Breitseite verfehlen ihre Wirkung nicht. Und auch 'Check Mate' und der Titelsong haben eine klar formulierte musikalische Grundaussage, die auf Anhieb überzeugt. Den echten Höhepunkt hat man sich unterdessen aber für den Schluss aufgespart: 'Our Development' zeigt, dass die Metalcore-Szene bei weitem nicht so hüftsteif und unkreativ ist wie ihr langjähriger Ruf. Es gibt durchaus Möglichkeiten, Populäres, Hergebrachtes weiterzuentwickeln und eine zeitgemäß aufgestellte Szene mit neuen Elementen zu füllen - darüber sind sich die Musiker gerade in dieser Nummer mehr als bewusst. Schade ist daher, dass "Annunaki" nicht immer wie aus einem Guss klingt und es durchaus Stellen gibt, an denen man an den dissonanten Gegensätzen verzweifeln möchte. Doch am Ende überwiegen definitiv die positiven Erlebnisse, die man mit NEUROTIC NOVEMBER respektive dem neuen Release in Verbindung bringt. Und deshalb sollten gerade diejenigen mal ein Ohr riskieren, die in diesem Sektor eigentlich nur noch eingespieltes Einerlei sehen.
Anspieltipps: Check Mate, Alonzo/Precious Life, Our Development
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes