NINE ALTARS - The Eternal Penance
Auch im Soundcheck: Soundcheck 05/2023
Mehr über Nine Altars
- Genre:
- Doom
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Good Mourning Records
- Release:
- 03.03.2023
- The Eternal Penance
- The FragilityOf Existence
- Salvation Lost
DAS Doom-Highlight!
Ihr wartet auf monumentalen Doom Metal, der euch beim ersten Anhören unwillkürlich am emotionalen Haken hat, der euch gleichzeitig mitreißt, aber auch niederschmettert? Ihr sucht die perfekte Mischung aus alten CANDLEMASS und WARNING? Ihr habt gern endlos lange Songs, in die ihr euch hinein fallen lassen könnt, die bei jedem Durchlauf größer und größer werden und die eine magische Ausstrahlung haben, sodass ihr sie immer und immer wieder anhören müsst?
Wenn ihr hier begeistert mit dem Kopf auf und nieder gewippt habt, dann ist es an der Zeit, dass ihr Euch NINE ALTARS Debüt "The Eternal Penance" ins Haus holt. Hier handelt es sich um die neue Band von Kat Gilham (voc./dr.), die wir alle als Frontfrau bei THRONEHAMMER kennen. Daneben haben wir ihren Weggefährten von ENSHROUDMENT und LUCIFER'S CHALICE Charlie Wesley an der Gitarre, Nicolete Burbz an der zweiten Klampfe und Jamie Thomas am Bass.
Im Gegensatz zu THRONEHAMMER singt Kat bei NINE ALTARS nur mir ihrer kraftvollen Klarstimme, was natürlich ganz ausgezeichnet zu dem gebotenen Material passt. Hier fügt sich jedes kleine Detail zu einem kolossalen Gesamtergebnis zusammen. Denn wenn ich oben auch die Epik-Doom-Minister der heiligen Kerzenmesse als Vergleich angeführt habe, klingt NINE ALTARS mit jeder Pore nach Britannien. Da ist eine gewisse Traurigkeit, eine Melancholie in den Melodien, die aus irgendeinem Grund nur die Briten hinbekommen. Man hat permanent das Gefühl durch eine nebelige Hinterhofgasse zu gehen und Onkel Jack springt gleich hinter der Laterne hervor.
Alle drei Songs haben einen grandiosen Aufbau, erfassen den Hörer aber schlagartig mit mitreißendem Riffing und beschwörender Rhythmik. Einen typischen Vers-, Chorus-, Vers-, Chorus-, Solo-, Chorus-Aufbau gibt es nicht. Vielmehr erzählen die Songs alle Geschichten, die natürlich nicht unbedingt von Freude gezeichnet sind. Aber sie sind so erzählt, dass man zuhören muss. Storytelling ist ein große Kunst und die Damen und Herren von NINE ALTARS beherrschen diese perfekt. Und wenn man dann im dritten Song 'Salvation Lost' auch noch, beinahe unerwartet, das Tempo anzieht, bleibt keine Faust ungeballt. Die Nummer steigt nämlich unwillkürlich mit der Urgewalt eines Wasserbüffels auf Ecstasy ein und überfällt den Hörer im Nachhinein mit einer heimtückisch-tollen Gitarrenmelodie. Im weiteren Verlauf stampft der Song dann heroisch vorwärts, während eine klagende Axt immer wieder Melancholie verbreitet. Sensationelle Nummer!
Aber das soll die beiden deutlich längeren Vorläufer nicht in ihrer Qualität schmälern. Allein die Kombination der Gesangs- und Instrumentationsmelodien ist so ergreifend, dass ich mir keinen Freund dieser Spielart vorstellen kann, der hier nicht auf den Knien rutschend lauthals mitsingt. Das ist Songmaterial, welches in einigen Jahren zu den Genre-Klassikern gezählt werden kann. Emotional und fesselnd. Wenn man sich dann auch noch auf die bereits erwähnten Texte einlässt, ist man gänzlich verloren.
Vielleicht ein kommendes Insel-Album?
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Holger Andrae