NOISEFREAK - Sick Sessions
Mehr über Noisefreak
- Genre:
- Punk
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Korruption
- Du oder ich
- L.T.K.B.
- Napalm
- Allesfresser
- Elender
- Brot & Spiele
- Therapie
- Todesstrafe
- Dein Blut
- Neid
- Ich bin mein Feind
- Pumpe
- Schnacker
- F.L.R.
- Wait The Time
- They Waste Me
- Sick Brain
- Menschenklonen
- Snob
- Stillstand
- Keine Chance
- Stupid Rigmarole
Krach, Crust und andere räudige Geschichten
NOISEFREAK sind in erster Linie ein Hobbyprojekt, selbst wenn die beiden Protagonisten Steffen Spehr und Jörg Schwenson sich in den vergangenen Jahren in zahlreichen anderen lokalen Combos bereits einen Namen machen konnten. Dass es bislang jedoch nie gereicht hat, um den ganzn großen Wurf zu landen, bzw. woran es eigentlich hapert, macht auch das Debüt der neuen Gemeinschaftsarbeit dieser beiden Schweriner Haudegen immer wieder deutlich: Vertonter Krach muss nicht immer gleich kultig sein, wenn RAW POWER, NAPALM DEATH oder THE EXPLOITED als Vergleichsmöglichkeiten herangezogen werden können.
"Sick Sessions", der erste Szene-Beitrag der Lärmfreaks leidet aber auch ein wenig unter den Rahmenbedingungen, unter denen die Platte entstanden ist. Insgesamt fünf Aufnahmeperioden werden in den 23 Songs zusammengeführt, und da die Produktionsqualität gerade zum Ende der "Sick Sessions" mächtig schwankt, ist das Gefälle manchmal recht groß - sowohl klanglich als auch kompositorisch.
Gerade zu Beginn zeigen NOISEFREAK dabei noch, das definitiv einiges an Potenzial in dem räudigen Gemisch steckt, das hier stilistisch kombiniert wird. Crust-Elemente werden mit Old-School-Punk gemixt, darüber grindet eine satte Hardcore-Walze, und dazu völlig verwursten sie abgedrehte Ideen und experimentelle Einschübe. Doch je weiter man vordringt, desto mehr schleicht sich Gepolter und uninspirierter Krach in das Gesamtbild ein. 'Snob', 'Stillstand' und auch 'Stupid Rigmarole' avancieren schließlich schon zu echten Nervtötern und denkbar ungünstigen Rausschmeißern, denen einfach die nötigen Qualitäten fehlen, um mit den genannten Acts mitzuhalten.
Bei 23 Tracks ist der eine oder andere Ausfall aber sicher legitim, und da auf der Haben-Seite mit 'Wait The Time', 'Brot & Spiele', 'Korruption' und 'Sick Brain' auch diverse Highlights stehen, sollte man NOISEFREAK nicht sofort in die Belanglosigkeit verbannen. Wer es gerne roh, rau und Old School mag, sollte sich daher nicht zu schade sein, 10€ in die Portokasse des Schweizer Duos zu stecken. Mindestens 10-12 richtig gute Grindcore-Punker sind zwar ein teurer, aber insgesamt immer noch gut angelegter Lohn.
Anspieltipps: Wait The Time, They Waste Me, Napalm
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes