NOSPUN - Opus
Mehr über Nospun
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 10.00
- Label:
- EIgenproduktion / Just For Kicks
- Release:
- 22.03.2024
- The House At The End
- Implosive Overture
- The Death Of Simpson
- Dance With Me!
- Tougher Love
- Earwyrm
- ...And Then There Was One
- 4D Printing
- Within The Realm Of Possibillity
- Back, Yet Forward
- The House At The Beginning
Ein völlig unerwarteter Meilenstein - und das bei einem Debüt-Release!
Offensichtlich haben sich die Herren von NOSPUN zusammengerauft, um sofort zu Beginn ihrer gemeinsamen Laufbahn mal einen Meilenstein herauszuhauen. Was die Band auf dem schlicht "Opus" betitelten neuen Werk anbieten kann, ist nämlich nicht nur ein recht klares Tribute an die jüngere Phase von DREAM THEATER, sondern mit seinem modernen Anstrich, seiner rifforientierten Herangehensweise und seinen gelegentlichen Hinwendungen zum klassischen Prog auch eine Ehrerbietung an das gesamte Schaffen eines Daniel Gildenlöw, dessen emotionaler Output hier immer wieder als mögliche Inspirationsquelle herhalten darf. Und ganz ehrlich: Gibt es alleine in der Draufsicht noch irgendetwas, das man seiner Wunschliste bei dieser Kombination hinzufügen müsste?
Sollte es tatsächlich so sein, kann man jedenfalls sicher sein, dass NOSPUN die fehlenden Zutaten an irgendeiner Stelle innerhalb der elf neuen Stücke implementiert hat. Es sind wunderbare Harmonien, tolle, meist emotional gefärbte Gesänge, ein zwischenzeitlicher Hang zu instrumentalen Demonstrationen, wunderbare Singalongs, zuletzt aber vor allem auch ein sehr metallischer Unterton, mit denen NOSPUN hier um das täglich Brot kämpft, um dieses aber sicherlich nicht lange fürchten muss. Denn die Souveränität, die Eleganz, diese allgemeine Vielfalt und die in allen Belangen herausragende Performance bringen "Opus" mit Pauken und Trompeten in den Heimathafen des klassischen Prog Metals. Die Truppe aus Charlotte ist schlicht und ergreifend mit allen nötigen Wassern gewaschen, kontert entspannte, ruhige Phasen mit einer instrumentalen Allmacht, kombiniert vertrackte Parts mit melodischen, sehr eindringlichen Vocals und erzählt letztendlich eine derart unterhaltsame Geschichte, dass man immerzu den Wunsch im Hinterkopf hat, dass sie hoffentlich nie enden mag.
Kernstücke dieses fantastischen Debüts sind sicherlich das 15-minütige 'Within The Realm Of Possibillity', das stark von Petrucci geleitete 'The Death Of Simpson' und das epische '...And Then There Was One'. Drei Tracks, die viele ambitionierte Acts auf Lebenszeit nicht in dieser Qualität auf die Reihe bekommen, in denen aber zugleich so viele Kontraste aufeinandertreffen, dass man eigentlich auch noch einen Bonuspunkt für den Wagemut der Band vergeben müsste. Wie man es dreht und wendet, wird man absolut gar nichts finden, was "Opus" und die damit verbundene Euphorie jemals bremsen und damit auch die Versuchung einer Höchstnote gefährden könnte. Das ist insofern erstaunlich, dass man eigentlich schon dachte, das Prog-Metal-Jahr 2024 habe die wichtigsten Entscheidungen bereits im Frühling getroffen. Mit der neuen NOSPUN-Scheibe kommt nun aber eine Platte um die Ecke, die zumindest in diesem Segment den Album-des-Jahres-Stempel magnetisch anzieht. Einfach der helle Wahnsinn!
- Note:
- 10.00
- Redakteur:
- Björn Backes