NOSTRADAMEUS - Words Of Nostradameus
Mehr über Nostradameus
- Genre:
- Power Metal
- Words Of Nostradameus
- The Vision
- Out Of This World
- Nightmare Prophecy
- Without Your Love
- Master Of The Night
- Black Fate
- The Crown\'s Inn
- Resurrection
- Brother In Chains
- One For All, All For One
Es ist heutzutage verdammt schwierig für Treu- und Powermetaller, ein Album zu finden, in dem man bewusst darauf verzichtet, ausgelutschte Achtziger Jahre Metalklischees wieder auszugraben. Glücklicherweise gibt es jedoch hoffnungsvolle Newcomer wie die hier vorliegenden NOSTRADAMEUS. Als Konzept nahm man schlicht und ergreifend die Texte des wohl berühmtesten Hellsehers, dem Propheten des Unheils; Nostradamus. Daß dessen Vorhersehungen genug Stoff für dutzende von Konzeptalben hergäbe brauch an dieser Stelle eigentlich nicht extra erwähnt werden.
Lange Rede, kurzer Sinn: In den Texten ist kein einziger Kämpfer erwähnt, der schwertschwingend Horden von Drachen im Namen des Königs niedermetzelt. Statt dessen darf man sich auf tiefgründige Zeilen, die einem zum Nachdenken anregen, freuen. Rein textlich liegt bei den jungen Schweden also Alles im grünen Bereich, doch wie sieht es mit der Musik aus ? (wir sind ja schließlich ein Musik-Magazin und keine Versammlungsstätte von Hobby-Philosophen...) Nun denn: NOSTRADAMEUS bemühen sich zu jedem Zeitpunkt des insgesamt 45-minütigen Albums um eine klar erkennbare, melodische Struktur, die von klaren, niederwalzenden Riffs untermalt und durch äußerst gelungene Hooklines veredelt wird.
Wie bei fast allen schwedischen Newcomern, die Wert auf Melodie und vor allem einprägsame, gefühlvolle, zugleich virtuose und wahnwitzige Soli legen drängt sich auch im Falle der Herren Persson & Co der Vergleich zu dem egozentrischen, fiedelnden Landsmann und geistiger Vater von unzählbar vielen Gitarristen auf (wen ich damit wohl meine ?) Neoklassiche Soli en masse und Gitarrenduelle sind bei NOSTRADAMEUS an der Tagesordnung. Es ist schwierig, auf "Words Of Nostradameus" einen Höhepunkt auszumachen, da alle Songs sich jeweils zu etwas Besonderem entwickeln und somit ihren Charme versprühen. Noch nicht einmal HAMMERFALL-Jammerklops Jocim Cans, der aus unerfindlichen Gründen dem letzten Lied "One For All, All For One" sein Gejaule, pardon, seine Stimme lieh, konnte "Words Of Nostradameus" einen Negativpunkt verleihen. Der gute Jo wirkte angesichts der gezielt eingesetzten Chöre, der krafvollen Stimme von Freddy Persson und der omnipräsenten Magie und Atmosphäre wie ein Gänseblümchen, das von einem großen Sturm ohne Kompromisse einfach niedergemäht wird.
Und wäre Nostradamus seinerzeit nicht zu sehr mit dem Vorhersehen von Kriegen und Katastrophen beschäftigt, so hätte er mit Sicherheit auch noch Zeit gefunden, dieser mehr als hoffnungsvollen Truppe eine steile Metal-Karriere zu deuten.
Anspieltips: Master Of The Night, The Vision
- Redakteur:
- Christian Debes