NOTURNALL - Noturnall
Auch im Soundcheck: Soundcheck 03/2014
Mehr über Noturnall
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Flying Dolphin
- Release:
- 28.03.2014
- No Turn At All
- Human Side
- Zombies
- Master Of Deception
- St. Trigger
- Sugar Pill
- Last Wish
- Hate!!!
- Fake Healers
- The Blame Game
Brasilianischer Progressive Metal mit bekannten Gesichtern und ein paar Macken
NOTURNALL, nicht zu verwechseln mit NOCTURNAL, kommt aus Brasilien und legt mit dem gleichnamigen Debut ein modernes Progressive-Metal-Album vor, das es mir nicht leicht macht: Viele gute Ideen, treffen auf sehr generisches und manchmal sogar fragwürdiges Songwriting.
Der Opener 'No Turn At All' beginnt mit markanter Rhythmik und tiefer gestimmten Gitarren. Bein ersten Durchlauf hatte ich anfangs den Eindruck eine (schlechte) Djent-Band zu hören. Dem ist aber nicht so, obwohl die tiefen Gitarren und die dominanten Drums über das Album erhalten bleiben. Apropos Schlagzeug: Jenes bedient Aquiles Priester (ex-ANGRA) der einigen von der Audition bei DREAM THEATER vor drei Jahren bekannt sein könnte. Seine Performance gehört zu den besten Dingen auf "Noturnall".
Der Gesang Thiago Bianchis ist klar und kraftvoll und erinnert mich oft an Russell Allen, ja, das ganze Klangbild lässt in den guten Momenten Parallelen zu SYMPHONY X aufkommen. In 'Human Side' schwingt Allen dann tatsächlich auch das Mikro. Das klingt jetzt erstmal nicht verkehrt, aber leider schafft es NOTURNALL nicht, über Albumlänge zu begeistern. Das liegt vor allem an dem wie gesagt generischen Arrangements á lá DREAM THEATER, zudem sind die Melodien echt ausgenudelt und laden nicht zum mitsingen und/oder tanzen ein. Zu den balladesken Nummern ('Last Wish', 'The Blame Game'), sage ich nur so viel: Die sollten sie in Zukunft sein lassen.
'Hate!!!' ("fucker, hate") lädt zum bangen ein, ist aber ehrlich gesagt ein ziemlich peinlicher Track. 'No Turn At All' und 'Fake Healers' sind schon die besten Songs NOTURNALLs, dort klappt das (anspruchsvolle) Vorhaben "modern trifft auf traditionell" am besten. Nebst Sänger sind übrigens Saiten- und Tastenspieler bereits mit SHAMAN relativ bekannt geworden, zumindest in Brasilien. Dafür hätte ich aber mehr erwartet.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Jakob Ehmke