NYRAK - Phoenix Mortis
Mehr über Nyrak
- Genre:
- Symphonic Black Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Void Wanderer Productions
- Release:
- 30.10.2025
- Leviathan
- Promethean Fire
- Floods Of Gilgamesh
- Die Verwandlung
- In The Halls Of The Aesir
- Phoenix Mortis I: In This Void
- Phoenix Mortis II: Requiem
- Phoenix Mortis III: Ashes To Flesh
Grandiose Musik, unnötig matschige Produktion.
"Phoenix Mortis" ist nebst einem EP-Release bereits der dritte Langspieler seit der Bandgründung im Jahr 2021, weshalb man sich doch arg wundern darf, dass NYRAK bis dato noch nicht größer in Erscheinung getreten ist. Denn in Sachen symphonischer Black Metal ist das Quartett aus Belgien durchaus eine qualitative Größe, die nur darauf wartet, auch von der internationalen Fanbase entdeckt und anerkannt zu werden. Mit ihrer aktuellen Scheibe sollten die Herrschaften hier jedoch ganz gute Karten ins Spiel bringen, schließlich ist der raubeninige Mix aus SEPTIC FLESH-Aggression, LIMBONIC ART-Keyboard-Dominanz und verspielten, modernen DIMMU BORGIR-Reminiszenzen heuer nicht mehr allzu häufig anzutreffen, und schon mal gar nicht auf diesem hohen Niveau.
NYRAK ist offenbar mit jeder neuen Aufgabe weiter gewachsen und hat das Feintuning inzwischen bestens im Griff. Die Songs klingen aggressiv und brachial, bringen progressive Nuancen gekonnt in den hymnisch-melodischen Kontext, wissen mit den übergeordneten symphonischen Strukturen insofern umzugehen, als die acht Kompositionen nicht vom Bombast ertränkt werden, und liefern am Ende auch extrem vielseitige Vocals, die den universellen Charakter der Platte noch verstärken.
Leider jedoch gibt es in diesem Fall auch ein dickes Aber, und das ist die viel zu sterile, bisweilen immens matschige Produktion, die dem kreativen Output der Belgier nicht gerecht wird und so viel unter sich begräbt, dass die zahlreichen Details oftmals nur erahnt werden können. Die vielzitierten Kritiken am modernen Drumsound können hier eins zu eins übernommen werden, das Programming wird viel zu sehr in den Fokus genommen und verzerrt vor allem die Gitarren zur Unkenntlichkeit. Vor allem in den rabiateren, schnelleren Parts steht am Ende oftmals nur ein dicker Klumpen unterschiedlicher Brutalo-Sounds, die überhaupt nicht mehr differenziert aufgenommen werden können. Das ist bei den kompositorischen Fertigkeiten dieser Combo eigentlich schon skandalös, da das Endprodukt und die eigentlichen Songs in keiner angemessenen Relation mehr zueinander stehen.
"Phoenix Mortis" ist inhaltlich ein fantastisches Black-Metal-Album, das mit der abschließenden Trilogie noch mal einen klaren Fingerzeig liefert. Doch die musikalische Unfehlbarkeit wird vom Mix völlig gekillt und beeinträchtigt das Hörvergnügen viel zu stark. Was hätte hier für ein phänomenales Album stehen können, würde der technische Rahmen stimmen! Doch alle Begeisterung ist hinüber, sobald auf "Phoenix Mortis" viele Dinge gleichzeitig passieren. Schade, sehr schade!
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes


