ODDLAND - Vermilion
Auch im Soundcheck: Soundcheck 03/2022
Mehr über Oddland
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Uprising Records
- Release:
- 11.03.2022
- Vermilion, Pt. 1 - Arrival
- Vermilion, Pt. 2 - Below
- Vermilion, Pt. 3 - The Walls Of The Mind
- Vermilion, Pt. 4 - Feed The Void
- Vermilion, Pt. 5 - Emancipator
- Pathway
- Resonance
- Unity
Was lange währt, wird gut.
Flott sind sie nicht unterwegs, die Finnen von ODDLAND, aber gut Ding will ja bekanntlich Weile haben. Wir erinnern uns: Im Jahr 2012 verzückte ODDLAND mit dem großartigen Debüt "The Treachery Of Senses", das sich irgendwo zwischen frühen PAIN OF SALVATION, SOEN und Djent bewegte und dabei enorm abwechslungsreich und detailverliebt war. Es dauerte bis ins Jahr 2016, dass mit "Origin" der Nachfolger im Kasten war. Düsterer, sperriger, aber nicht weniger faszinierend, erneut veredelt von der großartigen Stimme Sakari Ojanens. Dieses Mal sind es also fast sechs Jahre, die die leider eher überschaubare Fanschar sich gedulden musste. Doch diese Geduld zahlt sich aus, knüpft das neue Werk "Vermilion" doch nahtlos an den beiden feinen Vorgängerwerken an.
Eröffnet wird das Album vom fünfteiligen und knapp 25-minütigen Titeltrack, der nach dem kurzen, instrumentalen 'Arrival' mit 'Below' gleich in die Vollen geht. Ojanens Stimme hat nichts an Faszniation eingebüßt und tänzelt immer noch leichtfüßig über die komplexe Rhythmus- und Gitarrenarbeit. Natürlich ist das Saitenspiel von Ojanen und seinem kongenialen Partner Jussi Poikonen von Bands wie MESHUGGAH oder PERIPHERY beeinflusst, aber es wird auch deutlich, dass dies nur einer von vielen Einflüssen ist, denn es gibt auch genügend melodische Soli, bei denen man eher an STEVE VAI denkt. Der letzte Teil, 'Emancipator', ist dafür ein exzellentes Beispiel.
Doch auch die Gesangslinien Ojanens sorgen dafür, dass hier beim Hören nicht nur Fragezeichen auf der Stirn platziert werden, sondern es genügend Ausrufezeichen in Form von beinahe eingängigen Refrains gibt. 'Feed The Void' soll dafür als Anhaltspunkt dienen. Auch das abschließende, vorab veröffentlichte 'Unity' schafft es, dass die komplexe Prog-Metal-Nummer sich sanft ins Ohr einschmiegt. Es ist dieser Kontrast, den ich an ODDLAND immer so schätze und der hier in knapp 39 Minuten immer und immer wieder für Aha-Effekte sorgt.
Dies im Verbund mit der einmal mehr kristallklaren, sehr druckvollen Produktion lässt mich diese Rezension etwas kürzer fassen, denn Fans von ODDLAND werden hier absolut glücklich werden. Und wer SOEN, CALIGULA'S HORSE, frühe PAIN OF SALVATION, PERIPHERY oder auch LEPROUS mag, sollte hier unbedingt hineinhören. Tolle Band, tolles Album.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk