ORDEN OGAN - Easton Hope
Auch im Soundcheck: Soundcheck 01/2010
Mehr über Orden Ogan
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- AFM/Soulfood
- Release:
- 15.01.2010
- Rise And Ruin
- Nobody Leaves
- Goodbye
- Easton Hope
- Welcome Liberty
- All These Dark Years
- Nothing Remains
- Requiem
- We Are Pirates
- The Black Heart
- Of Downfall And Decline
Spätzünder.
Der dritte Langspieler der Beinahe-Ruhrpötter ORDEN OGAN wandert ohne vorbelastende Kenntnisse in den Schacht. Klar, in den hintersten Ecken meines Kleinhirnes wandern Gedanken zu folkloristischen Elementen und Parallelen zu BLIND GUARDIAN hin und her, die ich aber nicht begründen kann. Also, auf ins Getümmel: Überraschend saftig spritzen mir da knackige Gitarren entgegen und der Gesang von Sebastian "Seeb" Levermann tönt angenehm rau. Kein Gejodel weit und breit und Folklore höre ich da auch nicht. Dafür habe ich mit den ersten Kompositionen an sich aber ein kleines Problem. Die sind zwar allesamt recht ordentlich, wollen aber auch nach mehreren Durchläufen nicht so richtig abgehen. So ist der knapp sieben Minuten lange Titelsong für meine Verhältnisse einfach zu lang. Obwohl ich die einleitende Melodie ziemlich cool finde. Leider wird diese nicht wirklich ausgebaut.
Ab 'All These Dark Years' wendet sich aber das Blatt und ORDEN OGAN gelingt es, Melodien zu komponieren, die mich erreichen. Vor allem die dramatische Ballade 'Requiem' entpuppt sich hierbei als gelungenes Highlight ohne Kitsch. Dieser Song ist wirklich sehr gut gelungen und belegt, dass die Truppe eigentlich ein Gespür für die richtigen Zutaten hat. Gerade bei dieser Nummer entpuppt sich auch der Gesang als absoluter Bonus. Auch wenn man Seeb die Herkunft anhören kann, ist es eher charmant und individuell denn peinlich.
Der Spannungsbogen wird im Verlauf des Albums kontinuierlich angezogen, obwohl auch die Länge der Stücke wächst. Ein Paradoxon? Nicht im Falle ORDEN OGAN, denn der knapp neun Minuten lange Rausschmeißer 'Of Downfall And Decline' ist die beste Nummer von "Easton Hope". Abwechslungsreich, mitreißend und gefühlvoll entlässt dieses Stück den Hörer mit dem Bedürfnis, zumindest die zweite Hälfte des Albums noch einmal hören zu wollen. Das ist der krönende Abschluss eines Albums, welches leider mit dem falschen Fuß zuerst aufgenommen wurde. Bombastische Chöre erzeugen eine ergreifende Schwere und Tiefe, die ich diesem Werk nach den ersten Stücken nicht zugetraut hätte.
Wären die ersten Nummern von ebenbürtiger Qualität, so wäre da locker ein Zähler mehr drin gewesen, denn die richtigen Zutaten und das kompositorische Können sind auf jeden Fall vorhanden. Davon bitte beim nächsten Mal mehr.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Holger Andrae