ORGY - Punk Statik Paranoia
Mehr über Orgy
- Genre:
- Industrial
- Label:
- D1 Music
- Release:
- 24.02.2004
- Beautiful Disgrace
- Vague
- Ashamed
- Make Up Your Mind
- Leave Me Out
- The Obvious
- Inside My Head
- Pure
- Can't Take This
Nachdem ORGY zwei Jahre nichts von sich hören ließen, kam nun endlich ohne große Werbung und Vorab-Gerüchte das neue Album "Punk Statik Paranoia". Natürlich haben sich ORGY stilistisch nicht geändert - also nix mit Punkmusik! Stattdessen zeigen sie hier nun ihre neun neuen Tracks, die traurigerweise nur eine Spieldauer von etwa 35 Minuten haben. Wenden wir uns nun diesen Songs zu und gucken, ob sie denn das Niveau der ersten beiden Alben beibehalten können.
Als erstes hätten wir da den Song 'Beautiful Disgrace'. Diesem Song merkt man einfach an, dass er unbedingt fantasievoll und künstlerisch sein sollte. Er ist zu sehr darauf zurechtgeschnitten und passt vom Stil auch nicht als Opener einer Albums. Einzig der Prechorus klingt wirklich gut, was das Steuer aber nicht mehr rumreißt. Gleich darauf folgt der, mit fast fünf Minuten, längste Song des Albums, der 'Vague' heißt. Während der Anfang noch nach einem typischen Thunderdome-Lied klingt, kann das Lied ansonsten durch eine gute instrumentale Umsetzung und melodischen Gesang doch überzeugen.
Auf Nummer Drei kommt einem der Song 'Ashamed' entgegen. Nach einem langatmigen Einstieg zeigt der Song endlich seine wirklich guten Stellen, wobei sich ORGY eher von einer härteren Seite zeigen, was aber bei vielen guten ORGY-Songs der Fall ist. So kann es weitergehen! Doch wieder folgt ein Umschwung - 'Make Up Your Mind' ist eher von der ruhigeren Sorte, kann aber als erster Song mit sehr gut gestalteten Strophen auftrumpfen, was natürlich auch beim Refrain nicht abnimmt. Man merkt schnell - dieser Song ist purer Industrial Sound!
Anfangs klingt die Nummer Fünf, 'Leave Me Out', noch nach einem Dance-Pop-Song aus den Charts, was aber durch einen harten Refrain wieder vollkommen rausgerissen wird. Allgemein kann man sagen, der Song zeigt eindrucksvoll die verschiedenen Klangfacetten von ORGY. Und schon schallt der sechste Song heraus - die erste Singleauskopplung des Albums - auch unter dem Namen 'The Obvious' bekannt. Bei diesem legten sich ORGY stark ins Zeug. Hier wurde mit Effekten nicht gespart und die Nummer überzeugt mit einer sehr guten Melodie und überragendem Gesang. Auf der Sieben wartet schon 'Inside My Head'. Komischerweise erinnert der Song etwas an Gigi D'Agostino, was aber sicher nicht negativ auffällt. Diesmal wurden die Strophen ausschließlich mit Drums und Bass gestaltet, was den Refrain sehr brachial wirken lässt. Doch durch die Dance-Elemente des Songs kann man ihn nur mit 'ganz gut' einschätzen.
Der vorletzte Song des Albums heißt 'Pure' und ist der kürzeste des Albums, aber für ORGY ist ja typisch, dass fast alle Songs die gleiche Länge haben, von daher sagt die Liedlänge nicht wirklich viel aus. Instrumental klingt der Song sehr 'normal'. Jay zeigt hier leider nur ab und zu, was er gesanglich drauf hat. Wenn er das den ganzen Song über durchhalten würde, wäre es ein sehr guter, aber so wenden wir uns lieber dem letzten Lied zu, welchen 'Can't Take This' heißt. Da kratzten ORGY ihre letzten Effekte zusammen und ließen sie hier sprühen. Dabei sind es gerade der Gesang und die Melodie, die diesen Song zu einem Erlebnis machen. Da kann man nur sagen - sehr guter Abschluss eines weiteren ORGY-Albums.
Fazit: Wäre "Punk Statik Paranoia" das erste Album der fünf Industrial-Jungs, würde wohl keiner auf die Idee kommen, das Album nicht als gut zu bezeichnen. Aber nach immerhin sieben Jahren Berufserfahrung erwartet man doch von einer Band wie ORGY etwas mehr als ein 35-minütiges 'nettes' Album nach einer zweijährigen Pause. So ist es aber ein Album, an dem zwar Industrialfans ihre Freude dran haben werden, das aber wohl keinen Neuling für Industrial begeistern wird.
Anspieltipps: Make Up Your Mind, The Obvious, Can't Take This
Martin Kloß
- Redakteur:
- Martin Kloß