ORQUESTA DEL DESIERTO - Orquesta del Desierto (Re-Release)
Mehr über Orquesta Del Desierto
- Genre:
- Akustik Desert Rock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Heavy Psych Music
- Release:
- 20.05.2024
- Shadow Stealing
- After Blue
- Star To Fall
- Make Fun
- From This View
- Globalist Dreams
- Smoot Slim
- Mary Strange
- Scorned Liver
- Alicia's Song
Ein paar Mariachi-Yankees durchqueren die Mojave.
Da hat doch irgendjemand diese Wüstenrocker in die Stoner-Schublade gesteckt und ich bin darauf reingefallen. Okay, zugegeben, bei der Besetzung kann man schon mal auf den Gedanken kommen, musizieren hier doch ehemalige Mitglieder von KYUSS, QUEENS OF THE STONE AGE, GOATSNAKE, YAWNING MAN und anderen. Der Kopf hinter dem Projekt ist Produzent Dan Brown, der die Idee zu ORQUESTA DEL DESIERTO hatte, als der die Interstate 10 durch die Wüste fuhr und dabei das Coachella Valley durchquerte. Doch das Resultat ist nicht die typische Stoner-Rock-Scheibe, sondern ein durchaus ungewöhnliches Projekt.
Zuerst einmal agiert das Orchester hauptsächlich mit akustischen Gitarren, dazu kommen Bläser. Hier vermischen sich typische Rock-Arrangements mit mexikanischen Klängen, experimentellen Passagen und einem gewissen Hang zu Avantgarde. Desert Rock ist es sicherlich, aber dann doch wieder nicht so, wie der gemeine Musikfan es verstehen würde. Man schafft sich hier seine eigene Nische im übergeordneten Genre.
Die Stücke selbst sind gut komponierte, ungewöhnlich instrumentierte Rocksongs mit einem gewissen Pop-Appeal, der aber aufgrund des Sounds eher untergeordnet als Harmoniefundament fungiert. Innerhalb der selbst gewählten Grenzen bewegt sich das ORQUESTA DEL DESIERTO gekonnt und setzt immer mal wieder andere Schwerpunkte, integriert eine Mundharmonika, ist gefällig und eingängig wie in 'Smooth Slim' oder 'Scorned Liver', schrammelt auch mal wie im rasanten Opener 'Shadow Stealing', schafft sogar eine Ballade mit 'Alicia's Song', wirkt dann wieder wie eine Rockband bei MTV Unplugged, nur dass es eben keine Stromversionen der Lieder gibt.
Manche der Stück werden zu lang ausgewalzt, was bei Stoner und Desert zum guten Ton gehört, aber beispielsweise in 'After Blue' und 'Star To Fall' dann doch einfach langweilig wird, während positive Stücke wie 'Make Fun' eher zum Tequila greifen lassen, auch wenn dieses Stück ebenfalls von einer Kürzung profitieren würde. Vielleicht muss man eben doch in der Mojave Wüste stehen, um dem Ganzen eine noch bessere Wertung zu geben. Das ist gut, das ist originell, aber kommt über den Status von "interessant, muss ich aber nicht dauernd hören" dann doch nicht hinaus.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger