OSUKARU - The Labyrinth
Mehr über Osukaru
- Genre:
- AOR / Melodic Rock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- City Of Lights Records
- Release:
- 24.03.2017
- Maze Of Mind
- The Stories We Tell
- Voices In The Dark
- Edge Of Night
- It's Only Forever
- Voodoo (Who Do?)
- Poisonous
- Undying Rose
- The Offering
- Moonlight Silhoutte
Ein halbgares Rockalbum mit Schwächen im Abschluss.
Wir haben es hier mit einer weiteren schwedischen AOR-Melodic-Rock-Band zu tun, die uns mit "The Labyrinth" ihr mittlerweile viertes Album vorlegt und sich thematisch den 86er-Fantasyklassiker "Die Reise ins Labyrinth" mit David Bowie und Jennifer Connelly vornehmen. Ein interessantes Unterfangen, das OSUKARU mit einer Mischung aus 80er-Stadionrock und seichtem, sehr keyboardlastigen AOR-Sound musikalisch umsetzen möchte.
Das Quintett aus Göteborg versteht sein Handwerk. Rein musikalisch ist das einigermaßen nachvollziehbar und stimmig, wobei mir OSUKARU immer dann am besten gefällt, wenn eine härtere Gangart angeschlagen und Bands wie SURVIVOR oder WHITESNAKE nachgeeifert wird. Hier kann man mit einigen schönen Arschwackelparts punkten, die durchaus Mitte der Achtziger für Aufsehen gesorgt hätten ('The Offering', 'Edge Of Night'). Dass der Grat zum Kitsch jedoch sehr schmal ist, beweisen die Schweden immer dann, wenn sie das Tempo herausnehmen und das (sehr laute) Keyboard die Führung übernimmt ('Undying Rose', 'Moonlight Silhouette'). In jenen Momenten orientiert sich die Band eher an der Frühphase ihrer Landsleute von EUROPE. Plastik-Kaugummi-Alarm! Nichtsdestotrotz: rein musikalisch sind OSUKARU durchaus konkurrenzfähig – wäre da nicht der Gesang.
Auf "The Labyrinth" teilen sich Gitarrist Fredrik Werner und Keyboarderin Lisa Eugenia in schöner Regelmäßigkeit die Songs, wobei beide dem Ganzen nicht wirklich ihren Stempel aufdrücken können. Er klingt gewollt amerikanisch mit starkem Akzent, während sie relativ ausdruckslos daherkommt. Die Gesangsleistung verursacht nicht wirklich Zahnschmerzen, ist aber ebenso spannend wie das Vorabendprogramm im Privatfernsehen. Wenn überhaupt. Das ist ausbaufähig und meiner Ansicht nach auch entscheidend, wohin der Weg von Mastermind, Keyboarder und Gitarrist Oz Osukaru und seinen Mitstreitern in Zukunft geht.
Letztendlich ist "The Labyrinth" ein nettes AOR-Melodic-Rock-Scheibchen mit wohltuenden 80er-Reminiszenzen, dem aber ein bisschen mehr Rotz und Schmutz, mehr Ecken und Kanten gut getan hätte. Im Vergleich zu den zahlreichen aktuellen Genreveröffentlichungen spielt OSUKARU definitiv in der zweiten Liga. Sehr schade, denn da wäre mehr drin gewesen.
Anspieltipps: The Offering, Voices In The Dark, Edge Of Night
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Chris Staubach