OUTRAGE (D) - Go To Hell
Mehr über Outrage (D)
- Genre:
- Black Metal / Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Metal On Metal Records
- Release:
- 28.10.2011
- Rigor Mortis
- Go To Hell
- Into The Abyss Of Belial
- Astaroth
- Perseus Rules
- Infernal Recruit
- The Inner Contract
- Hot On The Trail
- Slave Trader
- Pact Of The Wicked
- Refugee To Beyond
- Black Metal Attack
Auf dieser neu eingespielten Demoparade jagt ein Black-Thrash-Hit den anderen!
Nachdem ich vor etlichen Monaten mit einiger Euphorie von "We The Dead", dem neuen Album der Pforzheimer OUTRAGE berichten durfte, will ich euch nun auch das Album "Go To Hell" nachreichen, mit welchem die Black/Thrash-Veteranen ihren Einstand bei Metal On Metal Records gaben. Bei der Veröffentlichung handelt es sich um ein Album, für welches elf Stücke aus der Demophase der Band, welche von 1985-1987 währte, neu eingespielt wurden. Aufgrund der Soundqualität der Originale sicherlich kein Fehler, mag man meinen, wobei es natürlich immer auch Leute gibt, die Neueinspielungen generell verdammen, weil der Spirit des Originals verloren gehe.
Nun, zu jenen Leuten gehöre ich nicht, zumindest dann nicht, wenn es sich bei den Originalen nicht um Genreklassiker handelt, sondern um alte, vergriffene Demos, und daher kann ich "Go To Hell" in vollen Zügen genießen. Die Band schafft es nämlich auch im etwas fortgeschrittenen Alter noch tadellos, den schwarzen Teutonenthrash der Achtziger völlig authentisch zu zelebrieren, wie dies ihren prominenteren Alters- und Genregenossen nur noch bedingt gelingt. Gut, vielleicht wollen die Kollegen das auch gar nicht. Wie auch immer, bei OUTRAGE gibt es keinen Sneap- oder Tägtgren-Ballersound, kein steriles Geklöppel und keine klinisch toten Gitarren, die an sich gar nicht zu Thrash-Veteranen passen, sondern es geht rau, ungeschliffen und doch druckvoll zur Sache. Die Riffs sägen ordentlich, und den Songs merkt man eben an, dass sie keine Retro-Avancen sind, sondern Stücke, die noch den originären Spirit jener Zeit atmen, als in Deutschland der angeschwärzte Thrash Metal solche Klassiker wie "In The Sign Of Evil", "Sentence Of Death" oder "Necronomicon" hervor brachte.
Hätte es der Band seinerzeit schon zu einem richtigen Album gereicht, dann müssten wir heute keine Missionsarbeit mehr leisten, sondern der Name wäre in aller Munde. Denn ganz egal, ob das Songwriting eher in Richtung Ruhrpott schielt, wie etwa beim Titelstück, oder wie bei 'Astaroth' mit seinen spitzen Schreien in Richtung Südbaden, was ja geographisch deutlich näher an Pforzheim liegt: Genau so und nicht anders stelle ich mir den guten alten Teutonenthrash vor, und wenn es dann im Intro zu 'Perseus Rules' mit seinem dominanten Bass und den Sprachsamples auch noch ein wenig okkulte Horroratmosphäre zu bestaunen gibt, bevor ein hektisch hackendes Thrash-Inferno losbricht, dann stehen alle Zeichen auf Sturm und die Murmel rotiert heftig über dem Atlas.
'Infernal Recruit' mit seinen starken Tempowechseln und den zwischendurch sehr frostig groovenden Riffs könnte auch manchem mittleren DARKTHRONE-Werk eine feine Inspirationsquelle geliefert haben und geht als echte Hymne durch, ebenso auch das ein wenig an eine starke Mischung aus VENOM und BULLDOZER erinnernde 'Slave Trader'. Wie das aktuelle Studioalbum, so sind auch diese aufgefrischten Demokamellen jederzeit ihr Geld wert und ein wirkliches Fest für alle Freunde des schnörkelosen Schwarzgedroschenen der alten Schule, da einfach ein eingängiger Krawallhit den anderen jagt. "Go To Hell" sollte man demnach als Genrefreund unbedingt sein Eigen nennen!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle