PACTO DE SANGRE - Alerta
Mehr über Pacto De Sangre
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Khaosmaster / Puerto-Rico-Import
- Intro & Alerta
- Holy Ghost
- Ve A Predicar
- Cae, Cae
- De Verdad
- Amén
- Arrepiéntete
- La Ley De Dios
- Warning (English version of Alerta)
Nachdem das puerto-ricanische Label Khaosmaster Productions im letzten Jahr mit dem DANTESCO-Debüt bereits für einiges Aufsehen im europäischen Underground sorgen konnte, machen sie sich nun daran mit einer weiteren einheimischen Scheibe nachzulegen. Die Band hört auf den klangvollen Namen PACTO DE SANGRE und widmet sich auf ihrem Debütalbum "Alerta" einem bunten Mix stilistischer Einflüsse. Dabei sind der oft prägnante aber nie aufdringliche Keyboard-Einsatz und der meist hohe, bisweilen recht schrille Gesang von Frontmann Metaloman die kennzeichnenden Elemente der meisten Stücke. Der Sänger erinnert öfters mal an eine etwas schräge Ausgabe von Joacim Cans, gibt aber auch an diversen Stellen mal derbere Screams und Growls von sich oder singt bei der halbakustischen Ballade 'Ve A Predicar' sehr gefühlvoll zum dominanten Piano und den entspannten Gitarren, wobei er im Refrain auch von Chören unterstützt wird. Die durchweg sehr christlich geprägten Texte sind vornehmlich in spanischer Sprache gehalten, wobei das recht harte aber noch traditionell metallisch orientierte 'Holy Ghost' komplett in Englisch ist, und das Titelstück 'Alerta' auch in einer englischen Bonusversion unter dem Titel 'Warning' enthalten ist.
Ein kleines Problem bei der Zielgruppenfindung könnte es sein, dass die Antillen-Insulaner noch nicht so richtig wissen, welchen Stil sie denn eigentlich spielen, bzw. sich gar nicht auf einen Stil festlegen wollen. So fällt erstmals 'Cae, Cae' mit seiner thrashigen, ja fast schon Death-Metal-lastigen Ausrichtung ziemlich aus dem Rahmen, geht aber sehr gut ab und zeigt, dass der Metaloman auch ganz nett core-mäßig brüllen kann. Bei 'De Verdad' gibt's dann wieder das volle Kontrastprogramm mit sehr melodischem und entspanntem Metal, während 'Amén' schon fast mehr Melodic Rock als Metal ist und im Mittelteil mit predigend gesprochenen Vocals aufwartet. Dabei kommt aber am Schluss gar noch eine episch-doomige Passage vor, die auch zu THUNDER RIDER passen würde. 'Arrepiéntete' ist dann wieder basslastiger, derber Death/Thrash mit Growls, so dass das Jekyll-and-Hyde-Feeling bei PACTO DE SANGRE noch mal verstärkt wird.
Für Anhänger der christlichen Metalszene und Freunde der spanischen Sprache dürften PACTO DE SANGRE in jedem Fall einen nicht zu unterschätzenden Reiz ausüben, während auch der durchschnittliche Fan des "exotischen" Metal-Untergrunds durchaus mal ein Ohr riskieren sollte. Die Geister werden sich an der Stimme des Frontmannes scheiden, ebenso am teils etwas matschigen Sound und zuletzt halt auch an der uneinheitlichen stilistischen Ausrichtung. Doch muss das wirklich ein Nachteil sein? Für festgefahrene Leute, die nur einen Stil gut finden, sicher. Aber für aufgeschlossene Hörer birgt es doch eher die Chance, dass das Gesamterlebnis abwechslungsreicher wird. Dabei haben die Jungs mit 'La Ley De Dios' sogar einen Song im Gepäck, der vielleicht der Prototyp für den künftigen Stil von PACTO DE SANGRE sein könnte: Hier verbinden die Boricuas Härte und Melodie zu einem sehr gelungenen Power-Thrash-Geschoss, das sicher seine Freunde finden wird. Hört auf der Homepage also ruhig mal rein.
Anspieltipps: Holy Ghost, Ve A Predicar, La Ley De Dios
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle