PAGANIZER - Murder Death Kill
Mehr über Paganizer
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Xtreem Music
- Release:
- 01.04.2003
- Meateater
- Mourning Life
- Bleed Unto Me
- Shallow Burial
- Dead Souls
- Crawl To The Cross
- Obsessed By Flesh
- Du Vaknar Som Död
- Formaldehyde Dreams
PAGANIZER kommen aus Schweden. Und machen etwas vollkommen unerwartetes: Die Band spielt doch tatsächlich schwedischen Death Metal der alten Schule. Bei dieser Herkunft und diesem Bandnamen völlig unerwartet.
Ironie beiseite: Das Quartett aus dem Ikea-Land brutzelt den Elch in bester ENTOMBED- und DISMEMBER-Manier, zumeist bei gleichbleibend heißer, gehobener Midtempo-Flamme mit mächtigst viel Groove, in den Keller gestimmten Gitarren und beängstigend tiefen Growls. Wie es sich eben zu Beginn der Neunziger zum guten Todesblei-Bankett gehörte. Zwar hat sich auch die ein- oder andere Prise der Marke SIX FEET UNDER in den Gesamtsound der Mannen aus Sverige eingeschlichen, im Großen und Ganzen kann man "Murder Death Kill" (geiler Plattentitel auch, erinnert doch stark an den selten dämlichen 187-Code vom Stallone-Meilenstein "Demolition Man" ;-)) aber eine sehr feine Old School-Attitüde attestieren.
Zwar gewinnen PAGANIZER damit alles andere als einen Kreativitätspokal, wer es allerdings fertig bringt, das ursprüngliche Feeling und die kompromisslose Aggressivität des Death Metals aus den Anfangstagen ohne Verluste in das einundzwanzigste Jahrhundert zu transportieren, der hat seine Sache auch ohne Neuerfindung des Feuers offensichtlich gut gemacht.
Für Songs wie den treibenden Opener 'Meateater', den nicht minder zum Moshen anregenden Rausschmeißer 'Formaldehyde Dreams' oder weitere DM-Perlen wie 'Bleed Unto Me' hätte man PAGANIZER vor ca. 13 Jahren einen monumentalen Altar errichtet, aufgrund dessen die Truppe selbst heutzutage noch einen gottgleichen Status besäße. Hätte, wäre, wenn - Fakt ist, dass das Songmaterial von "Murder Death Kill" lediglich ein paar Monate auf dem Buckel hat und sich PAGANIZER so mit anderen Retro-Kapellen wie etwa den überirdischen BLOODBATH vergleichen lassen müssen, deren geballter Back-to-the-Roots-Power sie nicht wirklich viel entgegenzusetzen haben.
Sei's drum - daraus kann man dem Vierer keinen Strick drehen, da es sich beim eben angesprochenen Blutbad um eine All Star-Truppe mit der Creme de la Creme aus der schwedischen Szene handelt. Nimmt man diese Hürde somit aus dem Spiel, so steht die Band mit "Murder Death Kill" recht alleine auf weiter Flur.
Lange Rede, kurzer Sinn: PAGANIZER sind eine Wohltat für diejenigen, die dem Todesblei amerikanischer Prägung oder dem osteuropäischen Technik-Gefrickel nicht wirklich viel abgewinnen können und sich nichts sehnlicher wünschen, als dass DISMEMBER, UNLEASHED und ENTOMBED wie vor mehr als einer Dekade das Metzlergeschehen beherrschen.
"Murder Death Kill" ist dabei doch mehr als nur ein Retro-Trip, die Jungs knallen dermaßen erfrischend und voller Power aus den Boxen, dass Stagnation das letzte ist, was man ihnen vorwerfen möchte. Sehr unterhaltsame Scheibe!
Anspieltipps: Meateater, Bleed Unto Me, Formaldehyde Dreams
- Redakteur:
- Rouven Dorn