PAIN CONTROL - Subvert
Mehr über Pain Control
- Genre:
- Metal/Gothic
- ...Of Purity
- Pure Aggression
- Master Of The Sands
- Liar!
- Where My World Falls
- 5:12am
- Truth
- The Cursed One
- Child Love
- Subvert
Eines wird hier sofort klar, auf dieser Scheibe gibt's keine gewöhnliche Kost zu hören, sondern sehr kontrastreiche und vielseitige Musik. Hier erfolgt eine Verquickung unterschiedlicher Musikstile, die Bandbreite geht durch viele Spielarten des Metal wie Power, Thrash und Death und streift auch den Gothicbereich. Hervorzuheben ist dabei sicherlich der vielseitige Gesang, der sich zwischen aggressiven und dunklen Schreien, powermettlischen sowie Gothic-Vocals bewegt. Als Gast an den Keys konnten PAIN CONTROL zudem Les Smith von ANATHEMA begrüßen, und so versprüht dann auch "5:12am" (aber als einziger Song) ein bisschen den wohlbekannten ANATHEMA-Charme.
Das Interessante ist, dass man kaum mehr als zwei stilistisch ähnliche Songs findet, so dass man sich manchmal schon wundern kann, dass alle Songs von ein und derselben Band stammen. Der Opener "...Of Purity" ist eine speedige, Hardcore-angehauchte Nummer, und auch das nachfolgende "Pure Aggression" drückt ordentlich auf die Tube, wobei dieser explosive Brecher noch etwas mehr in die härtere Richtung geht. "Master Of The Sands" bietet danach ungezügelten Thrash Metal mit ziemlich coolen kreischenden Gitarreneinschüben. Nach diesem halsmuskelstrapazierenden Auftaktstrippel wird allerdings erstmal einen Gang zurück geschaltet. "Liar!" ist ein Midtempo-Song mit Gothic-Intro, das anschließende "Where My World Falls" geht ebenfalls etwas langsamer zur Sache. Bei diesem Song sind die Vocals in einer höhere Stimmlage als bei den restlichen Stücken (allerdings auch etwas kraftloser), dazwischen kracht der stampfende Rhythmus und zum Höhepunkt gibt's ein tolles, MAIDEN-mäßiges Gitarrensolo. "5:12am" ist dann eine ruhige Ballade, die sich relativ deutlich an ANATHEMA orientiert. Der anschließende Song "Truth" gehört zum Besten, was die Scheibe zu bieten hat. Mit schön treibenden Riffs und auch ein wenig düster wirkend ist das einfach nur gut gemachter, einprägsamer Thrash Metal. "The Cursed One" ist ebenfalls ein ruhiges, gothicmäßig angehauchtes Stück, bei dem allerdings die weiblichen Vocals etwas deplatziert wirken. "Child Love" kommt dann sogar in räudiger Punk/Hardcore-Manier daher, ist ein klasse Song und neben "Truth" der einzige echte Ohrwurm der Platte. Beim abschließenden "Subvert" driftet man sogar mal kurz in die Elektro-Ecke ab, allerdings ist damit ausgerechnet das Titelstück am wenigsten repräsentativ für das komplette Album. Auf der bandeigenen Homepage http://www.pain-control.co.uk stehen u.a. die beiden aktuellen Tracks "...Of Purity" und "Pure Aggression" zum Download bereit. Lobend erwähnen möchte ich auch noch das wirklich hübsche Cover, das zwar irgendwie futuristisch, aber doch metallisch aussieht.
Resümierend muss ich hier allerdings trotzdem von einem zweischneidigen Schwert sprechen. Diese Scheibe ist zwar eine wirklich interessante Sache, allerdings konnte, trotz der erfrischenden Vielseitigkeit kein konstant hohes Niveau erreicht werden. Da gibt's wirklich gute Songs wie "Master Of The Sands", "Truth" oder "Child Love", aber daneben auch Stücke, die weniger gelungen sind. Vielleicht ist das Ausloten von so vielen verschiedenen Stilrichtungen hier doch etwas zu viel des Guten, da dabei die Qualität des Ganzen etwas auf der Strecke bleibt. Natürlich gibt es etliche interessante Nuancen zu entdecken, z.B. das Zusammenspiel zwischen den kühlen Synthies und den schnellen Gitarren beim Titelstück. Aber mit den ganzen unterschiedlichen Stilen ist es hier so eine Sache, weil diese eben nicht unbedingt zu einem homogenen Sound zusammengefügt werden, sondern eher voneinander getrennt bleiben; so nach dem Motto, hier ein Gothic-Song, da eine Hardcore-Nummer und dort ein Metal-Track. "Subvert" als Ganzes klingt zwar durchaus annehmbar, wirkt aber eben auch ein wenig abgehackt und durcheinander.
Anspieltipps: Pure Aggression, Truth, Child Love
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer