PAINFUL MINDS - Rising Shadows
Mehr über Painful Minds
- Genre:
- Melodic Black / Death Metal
- Label:
- Eigenproduktion
- Intro
- Beautyful Creature
- Fucking Dying Human
- Der das Ende bringt
- Rising Shadows
- Söldner aus Liebe
- The Dawn Of A New Age
Die selbstproduzierte CD der Eisenacher Band bietet knapp neununddreißig Minuten melodischen Black/Death Metal, in dem häufig Einflüsse aus anderen Metalstilen aufblitzen. Auf Keyboards wird dabei gänzlich verzichtet. Stattdessen sorgt die Violine der Frau Geige für einige Farbtupfer. Die Violine tritt allerdings selten in den Vordergrund und wird von der doppelten Gitarrenpower manchmal regelrecht erdrückt. Nach den Aufnahmen hat Frau Geige die Band jedenfalls "aus persönlichen Gründen" verlassen. Möglicherweise fühlte sie sich musikalisch schlicht nicht genug gefordert.
Insgesamt wirkt die Musik auf der CD sehr kraftvoll. PAINFUL MINDS legen eine Menge unverkrampfter Spielfreude an den Tag. Der Sound ist für eine Eigenproduktion ganz ordentlich ausgefallen. PAINFUL MINDS schreiben eingängige Songs und scheuen nicht davor zurück, auch mal richtig rockig-melodiös zu werden.Die beiden Gitarristen Schnude und Krischaan verstehen es, ihren Instrumenten Melodien zu entlocken, die hängen bleiben und jedem Stück einen eigenen Charakter geben.
Nach dem ruhigen Intro mit Akustigitarre und Geige wird aber erstmal im Opener 'Beautyful Creature' typischer Black Metal geboten. Aber schon hier fallen einige Riffs auf, die ihren Ursprung im Achtziger Thrash Metal haben. Überhaupt sind PAINFUL MINDS sich ihrer Wurzeln sehr deutlich bewusst. Im nachfolgenden 'Fucking Dying Human' gibt es eine rockige Gitarrenmelodie, die in ihrer Lässigkeit fast schon ein Easy-Rider-Feeling erzeugt. Die Rhythmik dagegen würde einer Power-Metal-Band gut zu Gesicht stehen. Im Presseinfo lassen sie verlauten, das sie spielen, worauf sie Bock haben. Man merkt’s – der durchschnittliche Black/Death-Fan dürfte mit diesem Track seine Schwierigkeiten haben.
Das Stück 'Der das Ende bringt' beginnt als schleppender Black Metal, bevor nach einem kurzen Part, der an Folk Metal erinnert, verschiedene melodische Riffs sich abwechseln. Die deutschen Lyrics sind unter Kopfhörer sogar ganz gut zu verstehen. Der Gesang tendiert hier wie auch bei den anderen Tracks zu einem gemäßigten Black-Metal-Gekeife – in etwa vergleichbar mit EISREGEN. Das Titelstück ist wieder purer melodischer Schwarzwurzelsound.
'Söldner aus Liebe' hat eine Affinität zum Viking Metal – nicht zuletzt wegen der Lyrics (soweit ich sie verstehen kann). Stampfende Deathmetalriffs gehen am Schluss in eine heroische Gitarrenmelodie über. Das neunminütige 'The Dawn Of A New Age' kombiniert Doom Death mit schnellen BM-Parts, die schließlich im Chorus von eingängigen, fast schon elegischen Riffs abgelöst werden. Zwischenzeitlich darf die Violine auch mal allein über einem verhalten trommelnden Rhythmus erklingen. Ähnlich wie bei 'Der das Ende bringt' arbeiten PAINFUL MINDS also in diesem Stück mit einer Menge Breaks und Abwechslung. Neben dem vorhandenen Gespür für Melodie könnte darin die Chance für sie liegen, sich aus der Masse der Bands in diesem Bereich herauszuheben.
PAINFUL MINDS dürften mit ihrer Mucke neben Fans melodischen Black Metals auch Freunde von Bands wie AT THE GATES oder IN FLAMES ansprechen. Da die CD für nur 4 Euro (zzgl. Versandkosten) erhältlich ist, lohnt sich eine Investition allemal. Bestellen könnt ihr den Silberling bei Krischaan unter der Adresse: krischaan@onlinehome.de . Man darf gespannt sein, wohin sich unsere "Söldner aus Liebe" entwickeln werden. Das vorliegende Album lässt in dieser Hinsicht jede Menge Möglichkeiten offen.
Anspieltipps: Fucking Dying Human, Der das Ende bringt, The Dawn Of A New Age
- Redakteur:
- Jörg Scholz