PAINTBOX - The Night
Mehr über Paintbox
- Genre:
- Indie Pop
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Wild Chance Music / Just For Kicks
- Release:
- 25.02.2011
- The Night
- Two Beats
- Dream On
- Mindreader
- Clowns
- Ambient One
- Traces
- Underground
- Broken Arrow
- Tiny Stars
- Dream
Melancholisches Treiben zwischen Ambient und Pop
Man darf sich schon berechtigt fragen, was die Damen und Herren von PAINTBOX im Vorprogramm eines Mainstream-Pop-Acts wie ROXETTE verloren haben. Immerhin hat die Kapelle aus Halmstad nicht gerade viel Lebendiges in ihrem Sound aufzubieten, sondern gibt sich eher träumerisch und gelegentlich sogar dem Ambient nahe. Das verträumte Erstlingswerk "Bright Gold And Red" konnte sich daher auch erst einmal nur in der heimischen Szene festsetzen, schaffte es aber nicht, den Namen PAINTBOX auch außerhalb der schwedischen Landesgrenzen publik zu machen. Dies soll nun mit der zweiten Platte "The Night" nachgeholt werden. Allerdings gehören die Schweden eben zu jenen Special-Interest-Geschichten, für die man als Liebhaber feiner Gitarrenmusik eine Menge Toleranz mitbringen muss.
An sich ist nämlich auch das Material des Zweitlings fast durchweg von poppigen Arrangements durchsetzt, die mit ihrer melancholischen, teils nachdenklichen Stimmung auch nur situationsabhängig die volle Wirkung entfaltet. Zwar gestalten PAINTBOX die elf Songs abwechslungsreich und auch sehr aussagekräftig, was stellenweise auch an der kunstfertigen Ausführung der Percussions festzumachen ist. Aber dennoch ist der stille Grundton nicht gerade das, was man sich für die bevorstehenden Sommermonate vorstellt. Doch kann Musik eigentlich saisonal abhängig sein, wenn sie einen zeitlosen Charakter hat, wie er gerade den Tracks der ersten Albumhälfte anhaftet?
Die Antwort lautet in diesem Fall ganz klar 'nein', selbst wenn es eine Weile dauert, bis sich die Kompositionen auch richtig festsetzen wollen. Hilfreich ist hierbei das harmonische, verträumt-melodische Gesamtkonzept, welches in 'Mindreader' und 'Clowns' erste Höhepunkte erlebt, aber auch später in einem ausnahmsweise mal lebhaften Stück wie 'Underground' eine gewisse Magie nicht verleugnen kann. 'Ambient One' und 'Broken Arrow' wiederum dürfen auch in die Highlight-Liste aufgenommen werden, wenngleich man sich ab und zu etwas mehr Tiefgang im ruhigen Treiben dieser Songs wünscht. Doch auch hier gilt: Die Mischung aus sanftem Rock, Singer/Songwriter-Elementen und Ambient-gesteuertem Pop hat einen starken Reiz, der auch im Rahmen der vielen melancholischen Passagen nicht verloren geht.
Dennoch muss man sich auf den Stil und die Eigenheiten des PAINTBOX-Sounds einlassen können, um einem Werk wie "The Night" die entsprechende Wertschätzung entgegenbringen zu können. Und wenn man kein Problem damit hat, dass mehr Pop als Rock geboten wird, wird man die zweite Scheibe der Schweden auch noch oft genießen können.
Anspieltipps: Clowns, Tiny Stars, Two Beats
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes