PALACE OF CONCEPTION - Palace Of Conception
Mehr über Palace Of Conception
- Genre:
- Artrock
- Label:
- Eigenproduktion
- Captain Trips Guitar Battle
- Sarus
- Deus Ex Macina
- Vegas
- World Apart - Opening
- Finish Off A Good Day's War
- Rat Prophet
- Dead Horse Mesa
- Rapido Con El Fusil
- Anthem Of Doom
- Last Gas Station Before Hell
- Gringo
Äußerst avantgardistisch geht es bei den beiden Herren von PALACE OF CONCEPTION zu. Stephan Heidemann und Joachim Kunze, beide musikalische Allrounder, präsentieren auf gut 53 Minuten Soloprojekte und gemeinsame Produktionen, die stilistisch in alle Himmelrichtungen verstreut sind. Von Blues, über Jazz, bis hin zu psychedelischen, experimentellen Elementen und Artrock lässt man nichts aus, was die Palette der kopflastigen Musik hergibt. Unter Beteiligung diverser Gastmusiker sind somit zwölf Lieder entstanden, die unterschiedlicher kaum hätten sein können.
"Palace Of Conception" beginnt äußerst verhalten mit 'Captain Trips Guitar Battle', das zwar vom Titel her Großes erhoffen lässt, effektiv aber nichts weiter als langweiliges Pentatonik-Blues-Gedudel beinhaltet. Schon tausend mal gehört, tausend mal verdrängt, und doch geht es scheinbar nie unter. Schade eigentlich... Das folgende 'Sarus' erinnert, nicht zuletzt durch die weiblichen Vocals, an das legendäre "Double Fantasy"-Album von John Lennon und Yoko Ono. Aber auch hier zeigen sich deutliche Schwächen, nicht nur was die Gesangsarbeit angeht, sondern auch im etwas eintönigen Songwriting. Alles wieder gut macht hingegen 'Deus Ex Macina', das eine unglaublich verwirrende, beängstigende Atmosphäre aufbaut. Rein instrumental aufgebaut und mit unzähligen Instrumenten und dubiosen Klängen veredelt präsentiert man sehr frisch und elegant den Höhepunkt des Albums.
PALACE OF CONCEPTION zeigen ihre Stärken, wenn es darum geht, vollkommen wirre Arrangements in ungewöhnliche, experimentelle Songs einzubauen. Leider treten diese Momente viel zu selten auf, als dass man bei der vorliegenden CD von einem kleinen Geniestreich sprechen könnte. Zu oft erinnern einzelne Lieder, wie beispielsweise 'Vegas' oder 'Finish Off A Good Day's War' an uninspirative Jams im zugerauchten Proberaum. Somit bleibt ein Album der Extreme übrig: Nervige Tracks wie das angesprochene 'Captain Trips Guitar Battle' zwingen zum sofortigen Skippen, während man sich an Meisterwerken wie 'Deus Ex Macina' und 'Worlds Apart - Opening' gar nicht satt hören kann.
Fazit: Hinter PALACE OF CONCEPTION steckt eine ganze Menge an Potential. In der vorliegenden Form kann es seine Wirkung allerdings nicht vollends entfalten. Nichtsdestotrotz wird hier für sieben Euro inklusive Versandkosten ein gutes Stück anspruchsvolle Musik geboten, bei dem man nicht viel verkehrt machen kann. Auf der offiziellen Homepage könnt ihr euch einige MP3-Samples runterladen und natürlich auch das Album bestellen.
Anspieltipps: Deus Ex Macina, Worlds Apart - Opening, Dead Horse Mesa
- Redakteur:
- Christian Debes