PALINDROME - Bundle These Last Scattered Synapses
Mehr über Palindrome
- Genre:
- New Progressive Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Edelbrand Records
- Release:
- 18.01.2013
- Toy Of Fate
- Superior
- Personal Equation
- Nothing To Lose
- Sevenmember
Bringt die Synapsen zum Kochen!
Die österreichische Prog-Szene rockt ziemlich anständig! Vor einiger Zeit kamen mir PHI in die Ohren, die fabelhaften Art-Rock/Prog Rock musiziert haben, PALINDROME legen mit der EP "Bundle These Last Scattered Synapses" ordentlich einen drauf. Bereits das Debut-Album "Profit vs. WoMankind" (2009) konnte die Szene gehörig aufräumen. PALINDROME kredenzt gefundenes Futter für alle, die ihren Prog extravagant mögen. "Bundle These Last Scattered Synapses" läuft auf einer ähnlichen Frequenz wie das schräge und geniale DIABLO SWING ORCHESTRA oder dem Jazz-Metal von PANZERBALLETT und lässt sich dementsprechend auch beschreiben: Schwierig bis gar nicht. Im Vergleich fahren PALINDROME allerdings eine reduziertere Farbpalette aus, was jedoch immer noch allerhand ist.
Allgegenwertig ist das angenehme, dennoch ordentlich rockende Organ von Rosa Nentwich-Bouchal, die wirklich unglaublich viel Text bewältigen muss. Ihr Gesang ist meistens hastig und ruhelos und fügt sich der Musik damit gut an. Des Weiteren erklingen Orgel, sowie Trompete und Saxophon, rasante Soli, metal-funkiges Drumming über verschobene Takte und unkonventionelle Songstrukturen - die Band nennt nicht ohne Grund MESHUGGAH und TOOL als wichtige Einflüsse.
Es gibt in jedem der fünf Tracks Arrangements, die überraschen und für Abwechslung zwischen dem Chaos sorgen. Da wären zum Beispiel die Strophen von 'Toy Of Fate': Wie schafft es Rosa bloß über derart dissonante Gitarrenrhythmen zu singen? Der gradlinige Chorus ist geradezu Balsam für die Ohren. 'Superior' wirft mit krummen Takten um sich, die Orgel, Gitarre, Trompete und Saxophon spielen immer wilder durcheinander, bis es die Erlösung gibt. 'Personal Equation' steht zwischen Anspannung und Entspannung, zwischen diesen Polen pendelnd, lässt sich sogar ab und zu ein klar identifizierbarer Riff abzeichnen.
PRIMUS-Attribute lassen sich in 'Nothing To Lose' ausmachen. Auch dieser Track ist sehr hastig und fegt mit starken Trompetentönen und Chor-Einlagen über den Hörer weg. Das alles zu verarbeiten ist definitiv kein leichtes Spiel. 'Sevenmember' läutet die EP mit etwas sanfteren Rhythmen und gemäßigterem Tempo aus.
Der größte Kritikpunkt ist, dass sich die Songs auf "Bundle These Last Scattered Synapses" sehr ähnlich anhören. Die Zutaten einmal präsentiert, werden nur noch leicht variiert. Und das trotz aller Extrovertiertheit. Das mag paradox klingen, aber das Septett musiziert stets am Limit, was nicht nur anstrengend, sondern auch ermüdend ist. Einmal durchgehört, möchte man sich die Platte nicht unbedingt sofort wieder geben. So richtig überwältigt bin ich von "Bundle These Last Scattered Synapses" also nicht, aber ausreichend genug, um die EP allen zu empfehlen, die sich bei dem einen oder anderen Bandnamen in dieser Besprechung wiedergefunden haben beziehungsweise gerne über den Tellerrand hören.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Jakob Ehmke