PALLBEARER - Heartless
Auch im Soundcheck: Soundcheck 03/2017
Mehr über Pallbearer
- Genre:
- Doom Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 24.03.2017
- I Saw The End
- Thorns
- Lie Of Survival
- Dancing In Madness
- Cruel Road
- Heartless
- A Plea For Understanding
Doom fürs Herz
Im Doom gibt es ja verschiedene kleinere Sparten, selbst im melodischen Doom ist das so. Neben den Epic Doomern wie CANDLEMASS oder SOLITUDE AETURNUS und den klassischen US Doomern wie SAINT VITUS, TROUBLE oder PENTAGRAM hat sich gerade in jüngerer Vergangenheit eine weitere Gruppe aufgemacht, dem Genre ihren Stempel aufzudrücken.
Angeführt wird dieser Sound nach wie vor von WARNING, deren "Watching From A Distance" bis heute das emotionalste und stilprägende Album für einen Sound sein dürfte, der deutlich persönlichere, emotionalere Texte mit klassischem Doom und Elementen aus alternativeren Rockgefilden verbindet. CROSS VAULTS eifert diesem Sound ebenso nach, wie es die Amerikaner PALLBEARER tun. Die Band schaffte es mit ihren beiden bisherigen Alben so viel Aufmerksamkeit zu erringen, dass der dritte Streich "Heartless" nun bei Nuclear Blast erscheint, kommerzielles Potential wurde also wenigstens von dieser Seite aus erkannt.
Dabei hat die Truppe den Sound seit ihrem Debüt konsequent verfeinert, ohne große Stiländerungen vorzunehmen. Das zahlte sich auf "Foundations Of Burden" bereits aus und "Heartless" ist nun die logische Weiterführung des eingeschlagenen Wegs. Ausladende Songs, die mit viel Dynamik arbeiten, immer wieder längere Passagen mit unverzerrten Gitarren enthalten und dazu ein unprätenziöser, beinahe naiv klingender Gesang, der so auch im Post Rock oder Independent nicht negativ auffallen würde.
PALLBEARER gibt sich der Traurigkeit in dieser persönlicheren, gefühligeren Form hin, die auch Bands wie WARNING gewählt haben. Dazu wird weniger Fokus auf massive Riffs gelegt, die klassischen Doom sonst ausmachen, Gitarren werden mehr zur Texturierung eines breitwandigen Sounds eingesetzt. Die Produktion ist schön warm, fuzzy und wirkt dabei natürlich und die langen Lieder sind voller Traurigkeit, in der man als Hörer einsinken kann wie in einem wohlig-warmen Bad, denn echte Verzweiflung gibt es hier nicht so sehr zu hören wie eine angenehme Melancholie, eben das Leiden der Anderen, an dem man für ein Album lang teilhaben darf. Das kann durchaus heilsam auf die eigene Psyche wirken und PALLBEARER wird mit "Heartless" einige traurige Seelen glücklich machen.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst