PALMS - Palms
Mehr über Palms
- Genre:
- Dream Metal/ Post Rock/ Ambient Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Ipecac Records
- Release:
- 25.06.2013
- Future Warrior
- Patagonia
- Mission Sunset
- Short Wave Radio
- Tropics
- Antarctic Handshake
Endlich, endlich: ISIS-Leute setzen DEFTONES' Chino Moreno eindrucksvoll in Szene.
Wer den Split von ISIS immer noch nicht verwunden hat, der darf nun seine Tränen trocknen, auf seine Schuhe oder Sandalen starren und voller Vorfreude entrückte Monotonie in seine Bewegung bringen. ISIS-Drummer Aaron Harris, Bassist Jeff Caxide und Keyboarder Clifford Meyer, also diejenigen, die den wuchtigen ISIS-Gitarren immer den watteweichen Hintergrund lieferten, haben sich das Schwergewicht Chino Moreno von den DEFTONES zum Sänger erwählt und damit eine - die - richtige Wahl getroffen. Der nämlich kann hier zweifellos viele seiner Melodien, die ihm seit Jahren im Kopf herumspuken und die zum Hardcorebrett der DEFTONES nicht so recht passen konnten, an die Leute bringen.
Und die Zurückhaltung macht sich bezahlt! Moreno spielt mit den vielseitigen Facetten seiner Stimme und der Rest spielt ISIS. Hört sich nämlich ganz so an, als dass die drei Gefährten so recht nicht von diesem erfolgreichen und berühmt gewordenen Sound der ehemaligen Post-Metal-Fürsten lassen könnten. Never change a winning team! Die Nordamerikaner nennen das mal ganz verträumt Dream Metal. Und das trifft es auch. Klischee, ja, aber...!
Die Songs müssen sich knapp unter der Zehnminuten-Grenze aufhalten, denn es geht um Entfaltung und Befreiungen, an allen Ecken und Enden Zukunftskritik, Gegenwartskritik, Hymnen der Zurückhaltung. 'Tropics' oder der Beginn 'Future Warrior', 'Short Wave Radio' sind in der Lage, eine Vielzahl von leise erzählten Filmen stimmungsvoll eindrucksvoll zu untermalen, lang anhaltende Nahaufnahmen, Kamerafahrten, es dürfte nur nicht gesprochen werden dabei.
Denn unweigerlich Verzückung löst es aus, den DEFTONES-Mann Moreno so in Gedanken versunken singen, wimmern, protestieren und leiden zu hören. Weil wir das auch schon immer wussten: Er ist genau der Richtige für diese hochkarätig besetzte Band, er ist der Part, der mit uns die breiten breiten Soundflächen durchwandert, der mal da hinten ruft, mal dort vorn herüberwinkt. Nie zu fassen und doch immer präsent. Ein lang erwartetes Debüt, was erwartungsgemäß Räume und Zeitgebilde ausfüllt und für viele von uns ständiger Begleiter werden wird. Da bin ich mir sicher.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben