PANCHRYSIA - Deathcult Salvation
Mehr über Panchrysia
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- Dark Essence/CMS
- Release:
- 25.04.2008
- Stars Of Delight (To Loftiest Heights)
- Cult Driven (And The Herd Ran Violently)
- Chaos Injector (Disharmonia Praestabilitiae)
- With Dragon Wings (Thus Live The Draconian Winds)
- Morituri Te Salutant (Baptizing The Rats)
- Fogbound (Singing Words I Cannot Bear)
- The Vile Ascendancy (The Colossal Scale Of Your Vile Desire)
- Phantom Asylum (No Desire To Enlighten Them)
- Bestial Sinnful Dances (De Libero Arbitrio)
Die belgischen Schwarzmetaller PANCHRYSIA bleiben ihrem Zweijahresrhythmus für neue Alben treu. Denn nach "Malicious Parasite" (2004) und "Ultimate Crescendo Of Hell" (2006) folgt 2008 mit "Deathcult Salvation" Album Nummer drei. Neun Tracks mit einer Gesamtspiellänge von 45 Minuten lang prügeln, sprechsingen (!), brüllen, grunzen und schreien die vier Belgier auf ihrem nach Promoinformation bisher düstersten und persönlichsten Album und hinterlassen dabei keinen wirklich tiefen Eindruck. Denn irgendwie klingen viele Tracks recht ähnlich. Trotzdem stellt sich nach mehrmaligem Hören doch ein gewisses Mitnick-Potenzial ein.
Den Anfang der Platte bilden schnelle und aggressive Black-Metal-Nummern, die dann mit 'With Dragon Wings (Thus Live The Draconian Winds)' eine Wendung in eine etwas rockigere Richtung nehmen. Ab Track sieben bis zum Schluss führt die Platte den Hörer dann aber wieder in deutlich schwarze Gefilde.
Kennzeichnend für das ganze Album ist die Mischung aus rotzigen Drumparts und Gitarrengeschredder, die leider innerhalb der einzelnen Tracks nicht sehr reich an Variationen in punkto Tempo, Tonart oder melodischer Spielereien ist. Dazu kommt die ungewöhnliche Gesangslinie von Sänger Zahrim. Ungewöhnlich deshalb, weil dieser oft mit tiefer, verzerrter Stimme langsam im Sprechgesang-Modus krächzt, anstatt genretypisch zu kreischen. Das hört sich zwar ganz interessant an, aber da die Songs an sich kaum Variationen kennen, wird es dann doch bald irgendwie langweilig. Instrumentlines und Gesang führen so zum Gesamteindruck, alles klinge ziemlich gleich. Da bleibt zu fragen, wie sinnvoll es war, Mortuus (MARDUK, FUNERAL MIST) als Gastvokalisten einzuladen, der ja eine ähnliche Stimmlage hat wie Zahrim.
Dass die Zusammenarbeit mit Gastmusikern aber auch echte Perlen hervorbringen kann, beweist Track sechs. Denn dieser Song namens 'Fogbound (Singing Words I Cannot Bear)' ist eine sehr positive Überraschung im Einheitsbrei. Für diese ruhige Midtempo-Nummer wurde die belgische Sängerin und Songwriterin Leen De Haes von BINT mit ins Boot geholt. Und im Wechsel mit ihrer lasziven Stimme passen auf einmal auch Zahrims Vocals gut, und die Band beweist, dass sie auch Songs schreiben kann, bei denen etwas mehr passiert als aneinandergereihte musikalische Betonplatten. Das Highlight der Platte.
Technisch gesehen kann "Deathcult Salvation" durchaus überzeugen, und als Fazit würde ich letztendlich auch ein "ziemlich grundsolide" formulieren. Aber das ist eigentlich zu wenig für eine Platte. Denn die Idee des Sprechgesangs und der Stimmenkontrast zu De Haes lassen auch Ansätze erkennen, die sehr positiv sind und die die Band weiterverfolgen sollte. Hier kann man auf weit mehr Potenzial bei PANCHRYSIA hoffen, als sie auf ihrem dritten Album gezeigt haben.
Richtig gut ist übrigens das Booklet, dass neben den Texten Zeichnungen des französischen Malers Gustave Doré enthält, der zwar schon ziemlich lange sehr tot, aber immer noch ziemlich genial ist und dem wir indirekt das Buch "Wilde Reise durch die Nacht" von Walter Moers zu verdanken haben - auch wenn diese Information hier jetzt eigentlich rein gar nichts zu suchen hat. Auch EMPEROR haben sich für "Wrath Of The Tyrant" bei dem Franzosen bedient.
Anspieltipps: Stars Of Delight (To Lofties Heights), Fogbound (Singing Words I Cannot Bear)
- Redakteur:
- Christoph Maser