PANCHRYSIA - In Obscure Depths
Mehr über Panchrysia
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- L.S.P. Company
- Origin Of Existence - Creation Of A Mortal Spirit
- Spiritual Gain - Bloom Up To The Sun
- The Watcher - A Superior Walk
- Ruins
- The Winter Chill
- De Profundis Clamavi
- Farewell - A Death's Tale
- Darkened Souls - The Search Will Cease
Holy Shit! Da rauscht ja etwas richtig gutes aus Belgien heran, und es sind weder Pralinen noch Pommes - PANCHRYSIA nennt sich die Band, welche aus der Formation ZARATHUSTRA hervorgegangen ist und nun auf "In Obscure Depths" Black Metal der feinen und technischen Art darbietet.
Zunächst wirkt die Chose dank der Gitarrenarbeit ein wenig DISSECTION-lastig, driftet aber schnell in deutlich frickeligere Gefilde ab, welche Inspirationen von ZYKLON - und somit auch von EMPEROR oder MYRKSKOG - nicht leugnen kann.
Das ist ganz eindeutig Schwarzmetall der neueren Schule, welcher komplett ohne dunkle Attitüden oder auch ohne Keyboarduntermalung auskommt. Die Scheibe ist ein erfrischender Schlag in das momentan ein wenig stagnierende Gesicht der BM-Szene und könnte dort durchaus für Aufsehen sorgen.
Kalt, fast schon erschreckend unterkühlt, berechnend und unverschämt technisch perfekt rotzt uns der Vierer hier einen vor den Latz. Ganz egal ob rasend schnell wie beim Opener "Origin Of Existence - Creation Of A Mortal Spirit" oder eher ein wenig ruhiger wie bei "Farewell - A Death's Tale", die Songs strotzen nur so vor Ideenreichtum, Abwechslung und musikalischen Kabinettstückchen, welche auch einer progressiven Death Metal-Band äußerst gut zu Gesicht ständen. Viel interessanter kann man die einzelnen Stücke kaum arrangieren, selten wiederholen sich einzelne Parts, jedoch verzetteln sich PANCHRYSIA selten in Frickelorgien oder gestelzt wirkenden Rhythmus- und Stimmungswechseln. Beeindruckend allerdings, wie das unbestritten hohe technische Niveau homogen ins Songwriting eingebaut wird, trotz vieler Breaks und Tempo-/Taktwechsel verliert der aufmerksame Hörer auf "In Obscure Depths" nie den Überblick.
Hin und wieder tauchen sogar einige elektronische Einsprengsel auf, welche den kalten, mechanischen Sci-Fi-Touch der Platte noch deutlich verstärken, jedoch wirkt das Ganze nie dermaßen gezwungen, wie es beispielsweise bei den Norwegern von TIDFALL auf deren Zweitling der Fall war - eigentlich sollte es ein wenig nachdenklich stimmen, dass ausgerechnet eine belgische BM-Truppe den Skandinaviern einen möglichen Weg aus der wie das Damoklesschwert über der Szene hängenden Sackgasse aufzeigt.
Lange Rede, kurzer Sinn: PANCHRYSIA ist mit "In Obscure Depths" ein kleines Meisterwerk gelungen, welches in jedem Fall zu den Highlights des Jahres im Schwarzwurzel-Sektor zählen wird. Ein Muss für geduldige und aufschlussreiche Hörer, welche für technischen, kalten Black Metal der modernen Sorte aufgeschlossen sind.
Wenn man bedenkt, welchen Weg EMPEROR vor ihrem Abtreten nahmen, so könnte man schon fast versucht sein, PANCHRYSIA als deren potentielle Nachfolger zu proklamieren - und das will was heißen.
Anspieltipps: Origin Of Existence - Creation Of A Mortal Spirit, Ruins, Darkened Souls - The Search Will Cease
- Redakteur:
- Rouven Dorn