PARADOGMATA - Endetid
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/23
Mehr über Paradogmata
- Genre:
- Death Thrash Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- cmm
- Release:
- 24.11.2023
- Seven Curses For The Deathly Pale
- The Seeds Of Greed
- Seven Curses For The Deathly Pale
- The Cleansing Flood
- Corrupt To Interrupt
- Harrowing Of Heaven
- The Princes In The Tower
Versucht etwas zu wagen.
Nach einigen Singles gibt es mit "Endedit" nun endlich das erste full-length-Scheibchen der 2018 gegründeten Combo PARADOGMATA. Und wie es sich für Norweger gehört, haben sich Frontmann Frank und Co. dem heftigen Gebräu aus Death- und Thrash Metal gewidmet. So weit, so unspektakulär. Denn seien wir einmal ehrlich: Während Förster vor lauter Bäumen den skandinavischen Wald nicht mehr sehen, verlieren wir ein ums andere Mal vor lauter Veröffentlichungen aus dem Death'n'Thrash-Sektor den Überblick.
Da braucht es schon gewisse Alleinstellungsmerkmale, um herauszuragen. Und hier setzen die fünf Jungs an, mischen sie ihr Gebräu doch, wie Kollege Björn richtig erkannte, mit guten Ideen der NWoBHM- und Diamantenkönigsecke. Und im Gepäck mit einem geschmackvollen Artwork und einem unterkühlt coolen Sound sorgen zum einen die mit Kraft vorgetragenen Vocals – mal Growls, mal Klargesang, aber stets passend –, zum anderen die filigrane Instrumentalarbeit für gewisse Aha-Effekte. PARADOGMATA hat viele Ideen und im Eifer des Gefechtes wollen auch alle umgesetzt werden. Dass dies an manchen Stellen noch unausgereift wirkt, darf in Anbetracht eines Debütalbums noch verziehen werden.
Diese Ideen sind nicht schlecht und vor allem die Vielfältigkeit weiß zu gefallen, wovon vor allem das eröffnende 'Endetidsbundet', 'Seven Curses For The Deathly Pale' und die 'The Princes In The Tower'-Hymne profitieren. Zahlreiche Ecken und Kanten, an denen man sich wunderbar festhalten kann, spannende Wendungen, tiefgründige Texte und eine Aura, die man mit einem Messer durchschneiden kann. Richtig, ein tolles, stürmisches Album mit aufkeimenden Sonnenstrahlen, perfekt für den doch tristen November.
Ich brauchte doch recht lange, um warm mit "Endedit" zu werden und wer hätte gedacht, dass das PARADOGMATA-Debüt zum meistgehörten Album in diesem Monat wird. Doch die Trondheimer setzen eine deftige Duftmarke, ein facettenreiches, schwer in eine Schublade zu steckendes, Ausrufezeichen, einen ordentlichen Mundwässrigmacher für künftige Taten. Ich verstehe die Kollegen, die von "Endedit" eher kalt erwischt werden. Doch Freunde des besonderen, teils auch melodischen, Todesstahls, Liebhaber einer kompakten Atmosphäre und Sympathisanten sehr interessanter, bis dato unbeschriebener Blätter, dürfen hier durchaus einen Lauschangriff riskieren.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp