PARAGON - Force Of Destruction
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2012
Mehr über Paragon
- Genre:
- Heavy/Power Metal
- ∅-Note:
- 10.00
- Label:
- Napalm / Universal
- Release:
- 19.10.2012
- The Last Day On Earth
- Iron Will
- Tornado
- Gods Of Thunder
- Bulletstorm
- Blood & Iron
- Blades Of Hell
- Dynasty
- Rising From The Black
- Demon's Lair
- Secrecy
Perfekter Teutonenstahl.
Welche amerikanische Band passt nicht in die Reihe? OVERKILL, BACKSTREET BOYS, MANOWAR oder ANTHRAX ? Richtig, ANTHRAX, denn alle anderen wurden bereits von der Hamburger Teutonenfraktion von PARAGON gecovert. Aber wer hätte gedacht, dass die Band um Andreas Babuschkin als Maßstab solcher Fragen gilt? In Anbetracht des hier vorliegenden Werkes ist diese Referenz doch mehr als legitim, handelt es sich bei "Force Of Destruction" doch um ein Meisterwerk aus dem hohen Norden. STORMWARRIOR, HELLOWEEN, GAMMA RAY, IRON SAVIOR und wie sie alle heißen, Hamburg ist bekannt als Schmiede für gute Musik. Und genau das beweisen PARAGON 2012 mit einem Album, das die Konkurrenz erblassen lässt und an welches man sich auch in den Folgemonaten messen muss.
Doch was machen die zehn, elf Stücke zu etwas derart Besonderem? Mehr als prägnante Riffs, diese Ohrwurmmelodien, die man auch nach Tagen noch vernehmen darf, dieses markante Stimmchen des Frontshouters und zu guter Letzt natürlich diese erdige, grundehrliche Härte und Authentizität, mit dem das Quintett zu Werke geht? Dies waren auch Jahre zuvor schon die Grundpfeiler, doch nun ist es dieser Guss, mit dem die Stücke in die Ohrmuscheln gelangen, dieser unbändige Wille, die Songs bis zum Anschlag aufzudrehen, sich die imaginäre Luftgitarre umzuschwingen und wie ein Bekloppter durch die heimischen Gefilde zu rennen. Oder ist es die gänzlich umgekrempelte Klampfenfraktion Bertram/Tewes, das dem Album den letzten, alles entscheidenden Kick gibt? Wer weiß es schon, Fakt ist, dass PARAGON die vierjährige Wartezeit seit „Screenslaves“ bestens genutzt haben.
Der Opener, möge er auch erst nach einigen Durchgängen punkten, hätte prägnanter und gewaltiger nicht ausfallen können, hymnisch und hart mischt 'Iron Will' den Anfang auf und katapultiert einen förmlich gegen die Wand. Der Headbanger 'Tornado' und das anmutige 'Gods Of Thunder' hieven das Album bereits früh in hohe Regionen, das ANVIL-lastige Duett mit Kai Hansen, 'Blood & Iron', ist, genauso wie das Gänsehaut bereitende, fast schon epische 'Dynasty', ein absoluter Garant. Doch was Babuschkin und Co. letztendlich bei 'Rising From The Black' abziehen, ist sensationell: Hier stimmt alles, die Geschwindigkeit, die Härte, der Chorus, die gewaltigen Strophen und dieser gottgleiche Refrain, es ist schlichtweg der perfekte PARAGON-Song, nach dem man automatisch die Höchstpunktzahl zücken muss. Die weiteren Stücke, vor allem das balladeske 'Demon’s Lair', sind zwar auch erstklassige Hingucker, können den oben Genannten jedoch nicht gänzlich das Wasser reichen, obgleich dadurch die unbändige Klasse, die "Force Of Destruction" an den Tag legt, nicht geschmälert werden kann.
Im Gegenteil, wir haben hier ein hammerhartes, abwechslungsreiches, in Stahl geschmiedetes Stück Geschichte vor uns liegen, das wohl beste Album der Karriere oder zumindest seit "Law Of The Blade" und "The Dark Legacy". Fans finden hier Altbewährtes, nur besser als zuvor, und Neuankömmlinge wohlmöglich ihre metallische Offenbarung. PARAGON können mit breiter Brust dem Jahresende entgegengehen und sich der Gewissheit sein, dass sie anno 2012 alles nur Menschenmögliche geschafft haben, um in Sachen Albumhighlights mitzumischen. Respekt, meine Herren, ihr habt mich sprachlos und wunschlos glücklich gemacht.
Anspieltipps: Iron Will, Gods Of Thunder, Dynasty, Rising From The Black
Mehr zu diesem Album:
Soundcheck 11 / 2012
Gruppentherapie
- Note:
- 10.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp