PARALLEL MINDS - Headlong Disaster
Mehr über Parallel Minds
- Genre:
- Progressive Power Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Brennus Music
- Release:
- 29.05.2015
- I Am
- Into The Void
- Reborn Through Hate
- Migdal Bavel (Myth Of Babel)
- Headlong Disaster
- Ghost Of Sparta
- A 1000 Minds Away
- Hyperion
- Coming Home (Bonus)
- Only The Good Die Young (Bonus)
Keineswegs ein Desaster!
Aber auch niemals ein wirklich tolles Album. So der Schluss nach den ersten Songs von "Headlong Disaster", dem Debütwerk des französischen Dreigespanns PARALLEL MINDS. Progressiver Power Metal, wie man ihn von NEVERMORE oder auch SYMPHONY X kennt, ist das Steckenpferd des neuen Trios. Bewusst setzt die Gruppe auf Melodie und Durchschlagskraft, will damit wohl so manche Schwäche vor allem im Gesang verbergen. Das klappt auch meistens.
Sänger Stéphane Fradet, manchem vielleicht als Frontmann der aufgelösten Truppe FALKIRK bekannt, erinnert öfter mal an Peavy Wagner (RAGE), kann aber auch glasklar melodisch singen. Sich mehr auf letztere Stimmfarbe zu besinnen, könnte der Weg in eine erfolgreichere und besser klingende Zukunft sein. Das raue Fast-Gegröle steht der Musik hingegen eher nicht.
Nach den ersten drei eher durchschnittlichen Stücken horche ich auf. 'Migdal Bavel (Myth Of Babel)' bricht aus, aus dem hochenergetischen Songwriting, ist ruhiger, drückender, emotionaler. Hier zeigt Grégory Giraudo (COEXISTENCE), Bassist und Gitarrist in Personalunion, erstmals, dass nicht nur die harte und schnelle Gangart in ihm steckt. Nach diesem acht-minütigen Höhepunkt folgt mit dem Titelsong gleich ein zweiter. Zwar wieder schnell und technisch, doch mit feinem Refrain und Thrash-Rhythmus. Hier zeigt nun auch Schlagzeuger Franky Costanza (DAGOBA) all sein Können.
Nach zwei weiteren netten Stücken ('A 1000 Minds Away' ist eine tolle Powerballade), folgt aber mit 'Hyperion' endlich das Herzstück des Albums. Dieser beinahe 20 Minuten überdauernde Ohrenschmeichler zeigt nämlich glasklar auf, wozu PARALLEL MINDS eigentlich im Stande ist. Gegen dieses Epos wirkt alles vorherige wie B-Ware. Wie es sich gehört wechselt sich hartes Riffgeschiebe ab mit ruhigen, melodischen Passagen, zum Durchatmen kommt man aber nicht wirklich. Zum Glück. 'Hyperion' ist groß. Respekt!
Abgeschlossen wird das Erstlingswerk der Franzosen mit zwei Cover-Bonüssen, die beide eigentlich nicht wirklich vonnöten sind, trüben sie doch nur den letzten Eindruck des eigenen Songmaterials. Dabei sind die Einspielungen, sowohl das SCORPIONS-Stück 'Coming Home', als auch der MAIDEN-Klassiker 'Die With Your Boots On' grundsätzlich gelungen.
"Headlong Disaster" schwankt zwischen Durchschnitt und Genie. Einigt euch auf letzteres, Jungs, dann stehen euch sicherlich alle Türen offen!
Anspieltipps: Hyperion, Migdal Bavel (Myth Of Babel)
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Marius Luehring