PARALLEL, THE - Embark
Mehr über Parallel, The
- Genre:
- (Modern) Death Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Subliminal Groove
- Release:
- 09.10.2015
- Embark
- Pendulum
- Shipwrecked
- Endeavours
Newcomer mit deutlich Luft nach oben.
Natürlich ist es als junge Band absolut sinnvoll, sich nicht an einem Mammutwerk mit Überlänge zu versuchen, und so sind EPs natürlich eine gesunde und sinnvolle Wahl für den Start der Band-Karriere. Das haben sich wohl auch die Kanadier von THE PARALLEL gedacht und werfen uns "Embark" als erstes Lebenszeichen mit vier Tracks und einer Gesamtspieldauer von knappen 15 Minuten zum Fraß vor. Problematisch wird die EP-Philosophie allerdings dann, wenn man selbst in dieser stark kondensierten Form nur wenige Alleinstellungsmerkmale vorweist und auch die vermeintlich stärksten Songs irgendwie abgedroschen klingen.
Leider ist genau das bei THE PARALLEL der Fall. Obwohl die Band auf technisch sehr hohem Niveau agiert und auch ganz gute Ansätze im Songwriting erkennbar sind, ist zur Königsklasse doch noch spürbar Luft nach oben. Das soll nicht bedeuten, dass "Embark" ein völliger Fehlgriff wäre, doch wer sich in einem so dicht und hochkarätig besetzten Genre durchsetzen will wie THE PARALLEL es versucht, der muss eben schon etwas mehr auffahren, um aufzufallen. Gekonnt spielt sich das Sextett (mit drei Gitarristen im Lineup) durch eine Mixtur aus Djent, Death Metal mit starken Tendenzen zum Präfix "Technical" und Metalcore. Dabei verliert sich die Band aber auf der technischen Seite immer wieder in Spielereien, die am Ende jedoch auf Skalen-Gefiedel hinauslaufen. Ähnlich ist es mit den Djent-Parts. Diese klingen oft gehört und lockern die Songs zwar auf, hinterlassen aber keinen bleibenden Eindruck. Und an den Parts, wo die Core-Komponente zum Tragen kommt, sind Riffing und Melodielinien zu oft vorhersehbar.
Starke Momente finden sich beispielsweise bei 'Endeavors', jedoch macht die Band auch hier eindeutig zu wenig aus ihrer starken Besetzung mit drei fähigen Gitarristen. Als erstes Lebenszeichen kann man "Embark" durchaus gutheißen, allerdings gibt es in der Masse der Veröffentlichungen heute auch nur wenige Gründe, die Scheibe mehrfach aufzulegen. Wenn man sich bei THE PARALLEL etwas mehr bemüht, beim Songwriting Originalität in Melodieführung und Rhythmik einfließen zu lassen und dazu noch die drei Gitarristen so einsetzt, dass längere Melodiebögen entstehen, die die Fingerübungen untermalen und verbinden, dann kann hier wirklich Großes entstehen. So bleibt bei aller technischen Finesse leider nur ein erstes Lebenszeichen mit geringem Wiedererkennungswert und kurzer Halbwertszeit.
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Ben Kettner