PARASOL CARAVAN - Nemesis
Mehr über Parasol Caravan
- Genre:
- Stoner Rock / Psychedelic Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Töchtersöhne Records
- Release:
- 25.10.2019
- Nemesis
- Perception
- Reason
- Acceptance
- Serpent Of Time
- Transformation
- Blackstar
- Transition
Feine Desert-Sounds aus den Alpen!
Die Fuzz-Liebhaber PARASOL CARAVAN wirbeln schon seit ihrem Debüt im Jahr 2015 mit dem Langspieler "Para Solem" eine ganz Menge Staub im Stoner-Sektor auf. Dabei stammt das Quartett nicht etwa aus dem staubigen Palm Desert, sondern zelebriert seine Interpretation des von KYUSS berühmt gemachten Genres im malerischen Linz in den Alpen. Nach dem erfolgreichen Erstling haben sich die Österreicher dabei vier Jahre Zeit gelassen, um in Ruhe am Zweitling "Nemesis" zu schrauben, der nun den Ruf als vielversprechender Newcomer zementieren soll.
Geht es nach dem eröffnenden Titeltrack, dann dürfte das gelingen, immerhin demonstrieren die Jungs hier bereits in den ersten Sekunden des Silberlings, was für ein hervorragendes Händchen sie für groovende Riffs und eingängige Hooklines haben. Doch auch wenn der Opener ganz klar im Stoner Rock zu verorten ist, hat sich der Vierer auch in musikalischer Hinsicht seit "Para Solem" noch einmal weiterentickelt. So schielt das folgende 'Perception' ungeniert in Richtung Southern Rock und erinnert mich phasenweise ein wenig an BLACK STONE CHERRY, während 'Reason' sogar in eher psychedelische Gefilde abdriftet. Dabei geben sich die Österreicher dann auch gerne mal ausladenden Soundscapes hin und experimentieren sogar mit dem klassichen Talkbox-Effekt, verlieren dabei aber nie den roten Faden aus den Augen und krönen den Track schlussendlich mit einem überragenden Refrain. Die psychedelischen Experimente erreichen schließlich im ausladenden 'Transformation' ihren Höhepunkt, wo schier endlose Sound-Collagen auf träumerische Vocals treffen. Mit 'Blackstar' und 'Transition' wird dann schlussendlich zum Ende der Spielzeit noch einmal ordentlich aufs Gaspedal getreten, wobei gerade letztgenannter Track mit einem feinen Mix aus Fuzz-Gitarren und den angesprochenen experimentelleren Passagen überzeugt.
Abgerundet wird "Nemesis" von einer wunderbar trockenen Produktion, die so auch unter den Sonne Kaliforniens im Rahmen einer der berühmten Desert Sessions von Josh Homme entstanden sein könnte und die den Zweitling von PARASOL CARAVAN zu einer Veröffentlichung macht, die Stoner-Fans unbedingt auf dem Zettel haben sollten. Doch auch Hörer, die sich ansonsten zwischen donnernden Gitarrenwänden nicht so wohl fühlen, dürfen hier ein Ohr riskieren, denn dank der zahlreichen Blicke über den Genre-Tellerrand könnten die Österreicher auch abseits ihrers Zielpublikums sicherlich einige Freunde gewinnen.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs