PARKWAY DRIVE - Ire
Mehr über Parkway Drive
- Genre:
- Metalcore
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Epitaph Records
- Release:
- 25.09.2015
- Destroyer
- Dying to Believe
- Vice Grip
- Crushed
- Fractured
- Writings On the Wall
- Bottom Feeder
- The Sound of Violence
- Vicious
- Dedicated
- A Deathless Song
Endlich mal was anderes!
"Killing With A Smile", das Debüt von PARKWAY DRIVE, war seiner Zeit ein heißes Eisen und ist noch heute einer meiner Favoriten der damaligen Metalcore-Ära. "Deep Blue" und "Atlas", die beiden letzten Werke der Australier, konnten mich zwar anfangs begeistern, rotieren aber nur noch selten. Irgendwie habe ich das alles auf der "Horizons" schon gehört - abzüglich der "Oho"-Chöre. Zur Ermüdung kam noch hinzu, dass die Truppe mit der quasi gleichen Setlist für gut drei Jahre durch die Welt tourte. Neues Material musste also dringend her - und dieses sollte musikalisch besser wieder etwas mehr bieten als gewohnte Kost.
Glücklicherweise erfüllt "Ire" diesen Wunsch. Schon der Opener 'Destroyer' punktet durch etwas aufgeräumteres Songwriting. Refrains hat man bei PARKWAY DRIVE nämlich nur ganz, ganz selten zu hören bekommen. Gleichzeitig fällt auf, dass man sich nicht krampfhaft an der düsteren Stimmung der letzten drei Alben klammert. 2015 klingt das Quintett wesentlich melodischer und auch frischer. Selbst vor rockigen Riffs wie in der ersten Single 'Vice Grip', welche zudem über Gitarrenläufe verfügt, die IN FLAMES seit mehr als zehn Jahren nicht mehr so hinbekommen, schreckt man nicht zurück. Gleichzeitig entfernt man sich etwas vom Mosh. Breakdowns kommen zwar vor, sind aber nicht mehr so elementar für den Songaufbau wie zuvor. Abwechslung ist mittlerweile wichtiger als brutales Moshpitfutter. 'Crushed' etwa verbindet eine atmosphärische Strophe mit Nu-Metal-Riffing im Vers und einem wuchtigen Refrain.
Endlich hat es die eigentlich viel zu gehypte Band geschafft, mal wieder ein wirklich gutes Album abzuliefern. Zwar war ich auch anfangs von den letzten beiden Platten überzeugt, doch wage ich zu behaupten, dass "Ire" in der Tat auch noch in sechs Wochen Spaß machen wird. Fans von "Atlas" müssen nicht um ihre "Oho"-Chöre bangen, Pitfutter gibt es ebenso, aber auch musikalische Progression und gute Ideen, die man PARKWAY DRIVE so vielleicht nicht unbedingt zugetraut hätte.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Sebastian Berning