PARTY.SAN OPEN AIR - Party.San 2005 (DVD)
Mehr über Party.San Open Air
- Genre:
- Black / Death / Thrash Metal
- Label:
- War Anthem Records / Soul Food
- RECAPTURE - Mighty Dreams
- DARKENED NOCTURNAL SLAUGHTERCULT - The Death Hate The Living
- OBSCENITY - Disgrace Over You
- CIRITH GORGOR - Arcane Illusion
- SOUL DEMISE - Amnesia
- NECROPHAGIST - Extreme Unction
- OCCULT - Feel The Blade
- IMPIOUS - Burn The Cross
- SEAR BLISS - Far Above The Trees
- LORD BELIAL - Mark Of The Beast
- KRISIUN - Murderer
- NECROPHOBIC - The Nocturnal Silence
- SUFFOCATION - Prelude To Repulsion
- AMON AMARTH - Persuit Of The Vikings
- FINAL BREATH - To Live And To Die
- DISPARAGED - Devil's Kiss
- OMNIUM GATHERUM - It's A Long Night
- DEAD - Evil Babe From Outer Space
- ENTHRONDED - Hellgium Messiah
- GRAVEWORM - Dreaming Into Reality
- MOONSORROW - Unohduksen Lapsi Child Of Oblivion
- 1349 - Legion
- NAPALM DEATH - Instruments Of Persuasion
- NAPALM DEATH - Vegetative State
- ENTOMBED - Crawl
- CANNIBAL CORPSE - Starring Through The Eyes Of The Dead
- + Bonus
Seit 1999 hat sich das "Party.San Open Air" zu einem der größten und kultigsten Festivals für Black, Death und Thrash Metal entwickelt. Inzwischen pilgern jeden Sommer bis zu 7.000 schwarz gekleidete und langhaarige Gestalten Richtung Thüringen, um sich zweieinhalb Tage die volle musikalische Dröhnung zu geben, nachts im Partyzelt abzubangen und sich mit dem Festivaleigenen Brutz&Brakel-Cocktail zuzulöten. Dieses ganz apokalyptische Treiben gibt es nun schon zum zweiten Mal auf einer Doppel-DVD für die heimische Wohnzimmer-Beschallung.
Die beiden Scheibletten sind voll gepackt mit einer guten Songauswahl und allem, was das Knüppelfestival vergangenen Sommer zu bieten hatte. Angefangen beim Warm Up in der Zeltbühne, wo vor allem RECAPTURE mit einer grunzenden Frontfrau und DARKENED NOCTURNAL SLAUGHTERCULT mit einer Blutspuckenden Frontkeiferin auffielen; dem Freitag mit beispielsweise den Fricklern von NECROPHAGIST, NECROPHOBIC mit einem Klassiker und die Wikinger von AMON AMARTH mit einer Stimmungsvollen, aber technisch nicht ganz einwandfreien Darbietung; und auf der zweiten Silberscheibe der Samstag mit den grandiosen GRAVEWORM, den alles niederknüppelnden ENTHRONED und 1349, die den überlebenden Rest niederprügeln. NAPALM DEATH-Frontflummi Barney, mit dem es jeder Fotograph und Bühnenstrahler schwer hat, wurde auch eingefangen, ebenso wie die Propellermatte des Corpsegrinders. Nur die EXCREMENTORY GRINDFUCKERS, die zum Abschluss im Zelt spielten, fehlen - eigentlich unverständlich bei einer Truppe, die so einen Kultstatus genießt.
Die Party.San-Fimcrew experimentiert gern mit furiosen Schwenks und schönen Nahaufnahmen von Nietenarmbändern, Reglerknöpfen, Nebelmaschinen und sonstigen Details. Allerdings gibt es auch schon mal misslungene Schwenks ins Nirgendwo oder halbherzige Halbtotalen, bei denen man sich nicht so recht entscheiden konnte, ob nun der an den rechten Bildrand gequetschte Gitarrist oder doch lieber die vier Marshall-Boxen links im Mittelpunkt stehen sollen. Auch gibt es teils komisches Timing, bei denen beispielsweise zu Beginn eines Keyboardsolos erstmal der gerade beschäftigungslose Sänger der Tastendrückerin vorgezogen wird. Bei der Ansage direkt im Anschluss dann das umgekehrte Spiel. Aber abgesehen von diesen kleinen Details wird die Stimmung des Kultfestivals samt seiner Besucher ziemlich gut eingefangen. Silberling Nummer Zwo bietet als Bonus noch ein paar Impressionen vom Campinggelände, die mit 'A Closing Eye' von DESULTORY unterlegt sind. Im Nachspann erklingt dann auch noch 'Life Shatters' - ja wie geil ist das denn bitteschön? Dafür auf jeden Fall beide Daumen hoch! Ein paar feuchtfröhliche Interviews gibt's noch obendrauf - schön Blödsinn gelabert mit AMON AMARTH und beim Corpsegrinder nachts den Gain-Schalter hochgedreht. Wenn man aber schon die Funktion "Hauptfilm" hat, dann hätte man das Bonusmaterial hier auch auflockernd integrieren können, statt das ganze nur ans Ende des Menüs zu knallen.
Insgesamt bietet die Party.San-DVD 170 Minuten mit einigen visuellen und akustischen Höhepunkten, teils mit Liebe zum Detail, teils aber auch ein bisschen schluderig zusammengemischt. Bei allen, die vergangenen Sommer in Bad Berka waren, gehört die Doppel-Scheibe aber selbstverständlich ins Regal. Die netten Erinnerungen sollten es einem Wert sein.
Anspieltipps: AMON AMARTH, 1349, GRAVEWORM
- Redakteur:
- Carsten Praeg