PATRIARKH - Prophet Ilja
Mehr über Patriarkh
- Genre:
- Dark Metal / Symphonic Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Napalm Records
- Release:
- 03.01.2025
- Wierszalin I
- Wierszalin II
- Wierszalin III
- Wierszalin IV
- Wierszalin V
- Wierszalin VI
- Wierszalin VII
- Wierszalin VIII
Lethargie im symphonischen Korsett.
Grundsätzlich ist das Konzept von PATRIARKH stimmig und nachvollziehbar. Die 2018 in Polen gegründete Combo vermengt Elemente aus der traditionellen Folklore mit dezent symphonischen Arrangements. Sie setzt hierbei primär auf die Ausdruckskraft der gegebenen Chöre und gestaltet zumindest atmosphärisch ein wirklich feines Szenario, auf dem sich die zumeist elegisch ausformulierten Tracks dann auch prima betten lassen. Allerdings hat die Band eine ganz wichtige Komponente auf ihren bisherigen Releases außer Acht gelassen, nämlich das Thema Spannungsaufbau, an dem auch der aktuelle Release in einigen Teilen massiv krankt.
Die langsam verschleppten Songs unterwerfen sich einem anständigen Gesamtkonzept, bleiben in Sachen Dynamik ganz fein in der Reihe und können auch die Versatzstücke aus dem finsteren Metal hier prima einbauen. Nur hat man eben auch auf "Prophet Ilja" über weite Strecken den Eindruck, die Band gerate in eine ständige Wiederholungsschleife, an deren Ende eben nur jene mehrstimmigen Gesänge stehen, von denen die Platte getragen wird. Das geht für eine gewisse Zeit auch gut und wirft auch keine weiteren Fragen auf, doch spätestens zur Mitte des Albums lüstet es dem Zuhörer dann doch nach ein bisschen mehr Variation über das eingefahrene Setting hinaus, aber diesen Gefallen können die Polen ihrem Publikum leider nicht immer schenken. Lediglich in 'Wierszalin VII' bemüht man mal kurzzeitig die Black-Metal-Wurzeln, geht deutlich energischer vor und durchbricht zumindest partiell diese durchgängige Lethargie, die kurz danach aber wieder ins Standardprogramm aufgenommen wird und auch nicht mehr versiegt.
Dass "Prophet Ilja" auf Dauer ein wenig monoton erscheint, liegt daher auch in der Natur der Sache, nicht jedoch daran, dass PATRIARKH zu mehr nicht fähig wäre. Der benannte Ausbruch kommt leider ein bisschen zu spät und wäre auch an anderer Stelle wünschenswert gewesen, um die Spannungskurve auf der neuen Platte etwas steiler ansteigen zu lassen. Doch Fakt ist, dass PATRIARKH zu selten vom grundlegenden Manöver abweicht und sich lieber auf Vertrautes beschränkt. Schlecht gemacht ist sicherlich kein einziger der immerhin acht Songs, in der Gesamtbetrachtung ist "Prophet Ilja" aber leider an vielen Stellen zu steif und unbeweglich.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes