PAX - 10.000 Words
Mehr über Pax
- Genre:
- Pop/Rock
- Label:
- Roadhouse Records / Rough Trade
- Release:
- 31.03.2006
- 10.000 Words
- Come Out Of The Rain
- Why This Had To Be
- Drowning
- Tears
- Bring Me Down
- Pain
- One Step Closer
- Rewind
- Someone
- Learn From My Mistakes
- You're No Good
Das Erste, was ich dachte, als "10.000 Words" an mein Ohr drang, war: Mann, klingen die glatt gebügelt und kitschig! Nachdem ich die Platte nun einige Male gehört habe, ist meine Meinung eine geringfügig andere, und ich sage, dass PAX glatt gebügelt und kitschig klingen, aber auch viel zu schwülstig. Die Schweden lassen ihren Kompositionen überhaupt keinen Raum, sich zu entfalten, und schmieren jedes Soundloch mit tonnenweise Gesangsharmonien zu, die mitunter gehörig an den Nerven zerren. Bei den Vocal-Arrangements der Pop-Schmonzette 'Tears' muss man schon charts-erprobt sein, um da nicht sofort schreiend wegzulaufen. Und da der Anfang des Tracks zusätzlich an eine gewöhnliche R'n'B-Ballade erinnert, die auch von R. KELLY stammen könnte, ist der Song für mich schlicht nicht konsumierbar. Ganz nebenbei: Der durchaus ernste Text wird durch dieses flache Geschwummere schön abgewertet.
Das übrige Material ist nur geringfügig härter als dieser Totalausfall (im Vergleich zu PAX sind selbst BON JOVI die ganz Fetzigen im musikalischen Garten!) und bietet überhaupt keine Hooks, an die man sich länger als zwei Minuten erinnern würde. Und wenn die Instrumente keine Akzente setzen können und nur dazu da sind, den Gesang zu untermalen, kommt's darauf leider an. Positiv aus dem Rahmen fallen in dieser Hinsicht lediglich das gemächliche 'Why This Had To Be' (auf dem Dreher auch als Video zu finden), der mit etwas mehr Gitarrendruck anrückende Titeltrack und das zügigere 'Bring Me Down'. Aber auch diese Nummern lassen den Hörer nicht gerade in einen endlos währenden Glückseligkeitstaumel verfallen.
Dass PAX ihre Musik zusätzlich mit dezenten und ganz hübschen Elektro-Taschenspielertricks aufmotzen, täuscht nicht darüber hinweg, dass "10.000 Words" eine höchst durchschnittliche Platte ist, die oberflächlich genug ist, im Radio gespielt zu werden, aber mit tiefgründiger und vor allem guter (Gitarren-)Popmusik nichts gemein hat – die Rockschublade sollte sowieso nur ganz behutsam aufgezogen werden; daran ändern auch die vereinzelten Klampfensoli nullkommanix.
Anspieltipp: 10.000 Words
- Redakteur:
- Oliver Schneider