PENNY KNOWS BEST - Love.Hope.Despair
Mehr über Penny Knows Best
- Genre:
- Hard Rock / Alternative
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- 7Hard
- Release:
- 16.09.2016
- Chapter One
- Still I Feel My Heart
- Blink Of An Eye
- Darker Than It Seems
- Cut The Line
- Tears Flow In Vain
- Ashes Of My Past
- Another Broke
- My Reality
- Ahead Of The Game
- Guess I've Learned
- Feel The Same
- House Of Cards
- Sorry For You
- Don't Care Anymore
- Push Me Away
Moderner Hard Rock, leider schon zu oft gehört.
Mit 16 Songs hat das Gaildorfer Trio PENNY KNOWS BEST auf seinem Debütalbum "Love.Hope.Despair" zahlenmäßig schon einiges zu bieten. Der Erstling der Süddeutschen klingt zwar recht handgemacht, der schlichte, direkte Sound passt allerdings auch ganz gut zum simplen, dezent alternativ angehauchten Hard Rock der drei Herrschaften. Und im Großen und Ganzen machen sie ihre Sache auch ordentlich, da keine qualitativen Ausreißer nach unten zu verzeichnen sind – nur leider fehlen auch die Ausschläge in die entgegengesetzte Richtung.
Das hat einen ganz einfachen Grund: Die Herangehensweise von PENNY KNOWS BEST ist alles andere als neu, und auch ohne eine musikalische Revolution anzetteln zu wollen, wäre die Band gut beraten gewesen, sich nicht ganz so stark an die zahlreichen Rockgrößen der vergangenen Jahrzehnte anzulehnen. Simple Rhythmik, Gitarren im Dauerverzerr-Modus, eine rauchig-düstere Gesangsstimme – alles in Ordnung soweit, doch die oft im Gleichklang brutzelnden Riffs bieten wenig Spannung, die Melodien, Licks und Grooves haben Herr und Frau Rocker/in einfach schon zu oft gehört.
Der Alternative-Metal-Opener 'Still I Feel My Heart' läuft zu Beginn ganz gefällig rein, zündet aber im Refrain nicht so recht; das folgende 'Blink Of An Eye' erinnert an melodischen Metal aus deutschen Landen, klingt in der Mischung aus EDGUY und SCORPIONS aber auch schon etwas angestaubt. Mit 'Darker Than It Seems' scheint lässiger Stoner-Flair Einzug zu halten, doch nach dem coolen, rauchigen Intro fällt der Song leider wieder in die stark ausgefahrene Hard-Rock-Schiene ab. 'Cut The Line' bietet Riffs, die jede Garagenband bei den ersten Gehversuchen aus der Tasche zieht, und weil auch 'Tears Flow In Vain' nur solide Hausmannskost liefert, besteht für "Love.Hope.Despair" die Gefahr, sich bereits zur Albummitte totzulaufen. Und trotz folgender guter Ansätze, wie den coolen Grooves bei 'Another Broke' oder dem treibend-punkigen Antrieb von 'Don't Care Anymore', passiert auch in der zweiten Hälfte zu wenig, um mich wirklich mitzureißen. So klingt schließlich auch 'My Reality' nach einer STAIND-B-Side, 'Guess I've Learned' nach NICKELBACK- oder PUDDLE OF MUD-Songfragment.
Wenn Dominik Ruble gelegentlich ein Gitarrensolo hervorzaubert, geht allerdings gleich die Sonne auf, und selbst arg LINKIN PARK-ähnliche Synthiesounds wie bei 'Ashes Of My Past' oder 'Sorry For You' sorgen letztlich für Abwechslungsmomente, wie sie dem Banddebüt nur gut tun können. Mehr davon, mehr Fokus auf die Entwicklung des einzelnen Songs, anstelle sich in 16 sehr gleichklingenden Kompositionen zu verausgaben, wäre für PENNY KNOWS BEST definitiv sinnvoller gewesen. Der stetige Gleichklang der Gitarrenriffs, der leider etwas gleichförmigen und in den Hintergrund produzierten Vokalbarbeit und der sehr straighten Rhythmusfraktion sowie die häufigen déjà-vue-Effekte machen aus "Love.Hope.Despair" letztlich ein Album mit viel Masse und viel Luft nach oben. PENNY KNOWS BEST findet sicherlich Zustimmung bei Anhängern modernerer Hard-Rock-Klänge, dürfte mit dem Erstlingswerk allerdings noch keinen eigenen festen Stand entwickeln. Für Album Nr.2 wäre die Konzentration auf weniger, dafür abwechslungsreichere Songs mit mehr eigenem Profil wünschenswert.
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Timon Krause