PENTHAGON - Penthagon
Mehr über Penthagon
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- TWS - Source Of Deluge-Records
- Release:
- 20.01.2012
- Digital Trap Box
- All I Guess
- In The Name Of Peace
- Ash In My Hands
- Asleep Or Awake
- No Way Out
- Labyrinth Of Fear
- Shine Like The Sun
- Innuendo
Eigenwillige italienische Thrash-Interpretation
Abgesehen von NECRODEATH hat die italienische Thrash-Szene nicht viel Zählbares auf die Tapete gebracht, was auch nachhaltig noch durch die Lauscher hallt. Insofern haben es Newcomer-Acts grundsätzlich nicht leicht, diese stetig erhöhte Mauer zu überwinden und ein bisschen mehr Toleranz für den heimischen Sektor zu erzielen - und das werden sicherlich auch die Herren von PENTHAGON zu spüren bekommen. Auf ihrem selbst betitelten Debüt arbeitet sich die Band durch eine Reihe recht progressiver, teils auch sehr eigenwilliger Arrangements, die definitiv nicht auf Anhieb zünden wollen und im Hinblick auf ihre sperrigen Konstruktionen wahrscheinlich auch eine Menge Ablehnung erfahren werden. Doch lohnt es sich, etwas tiefer in "Penthagon" einzutauchen?
Diese Frage eindeutig zu beantworten, ist absolut nicht leicht, da es die Italiener ihrem Publikum unglaublich schwer machen, die vielen Fragmente wohlwollend anzunehmen. Vor allem in der Startphase des Erstlings geht die Band sehr unkonventionelle Wege und arbeitet sich durch einen Wust aus unterschiedlichen Passagen, die durch ihre Achtziger-Thrash-Affinität zusammengehalten werden. Nummern wie 'Digital Trap Box' und das von zahlreichen Breaks gezeichnete 'In The Name Of Peace' sind handwerklich beispielhaft, musikalisch aber weniger ansprechend - und darin besteht das wohl größte Problem von "Pethagon".
Erst zur Mitte des Albums geht man dann ein bisschen entspannter zu Werke, sei es im groovigen 'No Way Out' oder im etwas straighteren 'Shine Like The Sun'. Doch auch hier kann sich die Band nicht von ihrem Drang, zwingend progressive Elemente in die Songs einzubauen, befreien und zerstört die guten Ansätze durch krasse Wechsel und ein kaum durchschaubares Grundarrangement. Mit dem QUEEN-Cover zum Ende des Albums tun sich PENTHAGON schließlich überhaupt keinen Gefallen. Einen Monster-Track wie 'Innuendo' thrashig zu gestalten, ist eine gewaltige Herausforderung, der die Italiener aber kompositorisch nicht gewachsen sind. Die Atmosphäre des ursprünglichen Songs verschwindet, und auch wenn ein solches Projekt interessant scheint, ist eine derart misslungene Interpretation nicht mehr sonderlich spannend.
Am Ende kommt es vielleicht auf die Sichtweise an; doch summa summarum ist das Songwriting wohl immer noch bedeutsamer als die handwerklichen Fähigkeiten der zugehörigen Band. Und an diesem Aspekt beißen sich PENTHAGON auf ihrem Debüt eindeutig die Zähne aus.
Anspieltipp: No Way Out
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Björn Backes