PENTWATER - Ab-Dul
Mehr über Pentwater
- Genre:
- (Retro) Prog
- Label:
- Beef Records
- Release:
- 12.06.2007
- It Feels Like Steeling
- Luncheon At The Parade
- Autumn
- Kill The Bunny
- The Tale Of Clear Fog
- Sealed In Today
- Across The Mediterranean
- Somehow Feelin' Fine
- The Tale Of Clear Fog (Reprise)
- The Cry Of Eugene
- Entropal Pause
- Chasing
- Descends
- You Knew
- Turn The Key
- It Feels Like 3 AM
- Awakening
Seltsame Geschichte, die mit PENTWATER. Laut Presseinfo und Internetseite ist das Debütalbum gleichen Namens 1977 erschienen, 1990 folgte "Out Of The Abyss" und nun, 2007 senden die Herren das Drittwerk hinterdrein. Grau wie die Fotos im Beilieger sind auch die Herren wohl geworden. Das Material auf "Ab-Dul" hat sich über einen Zeitraum von 35 Jahren angesammelt. Ein "Das Beste von PENTWATER" quasi. Und was wird geboten?
Progressive Musik ganz im Sinne des Erfinders. Die Synthies surren, das elektrische Piano klickt und kleckert, Phil Goldman trällert sehr deutlich seine balladesken Texte, und oftmals fühlt man den Geist der Tiefsiebziger durch die Boxen rattern. Ballade übrigens im Sinne ausufernder wörtlicher Bildgewalten, wie das in jenem Jahrzehnt so üblich war. Und wieder ist. Bedarf ist da, nicht umsonst hat sich auch die Postrockszene des langen Songs, der ausufernden Struktur bedient. Die Herren der "Fünf Wasser" fühlten sich ermutigt, der jungen Experimentiergemeinde zu zeigen: Das gab's ja schon mal!
Verlernt ist nichts, vergessen auch nichts. Hervorstechend 'Across the Mediterranean', in dem der guten alten Orgel ein lobenswerter Riesenplatz zur Entfaltung eingeräumt wird. Mir persönlich geistert der Vergleich mit ATOMIC ROOSTER durch die Maschen, so ganz aber trifft es das auch nicht. Man täte dem Sechser Unrecht damit. Die auf der Website veröffentlichten Liedlein zeigen eine rege Schreibtätigkeit, vielfach leuchtet althergebrachter Prog-Mythos durch. Reisen, Meer, Fließen - all das, was man schon erwartet. Den Zeitgenossen (Grüße, Papa! - Oller Rocker!) ging genau das Un-Strikte auf die Koteletten. In näherer Umgebung finden sich doch aber GENESIS(ide), YES(sager) und PINK(e) FLOYDS, die erhalten einen Vorstellabend bei toskanischem Landwein und Vanillezigaretten. Die halten dann wieder CLOCKWERK ORANGE für den brutalsten Film, der je durch die Säle flimmerte. Und PENTWATER könnten dem Sequel getrost den Sountrack liefern.
Der Hörer hat ganze 17 Songs Zeit, sich der Erinnerung hinzugeben. In Gänze hören und "Das letzte Einhorn" ansehen, das ist definitives Zeitgeschichtsstudium. Schlecht finde ich es nicht, aber auch nicht jeden Tag konsumierbar. Manchmal fällt eben auch nur einfaches Zuhören schwer. Zu weich irgendwie, zu blubbig. Was auch immer das ist, es ist mir gerade eingefallen. Liebe Proggemeinde, aber sei versichert, das ist Stoff für dich. Nur für dich!
Für alle weiteren zur Teste: Across The Mediterranean, Awakening, Sealed in Today und Luncheon At The Parade.
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben