PERFECT WORLD - Perfect World
Mehr über Perfect World
- Genre:
- Melodic Rock
- Label:
- Frontiers/Soulfood
- Release:
- 10.11.2003
- Here With Me
- Leaving Lonely
- Just Like A Pill
- I Believe In You
- Between You And Me
- Out Of Bounds
- You`ll Be Gone
- Someday Soon
- Do You Love
- I Need You
- Overnight Sensation
- Broken
Bei PERFECT WORLD handelt es sich um ein Projekt von Lead-Sänger Kelly Hansen (UNRULY CHILD, HURRICANE) und Bassist Fabrizio V.Zee Grossi (CYPRESS HILL, STEVE VAI), die zusammen mit einer Schar prominenter Musiker diverse, meist aktuelle Pop-Rock-Songs covern. Bis auf die "Metal Jukebox" von HELLOWEEN und manche Nuclear-Blast-Tribute-Sampler ist mir ein derartiges Konzept bisher noch nicht untergekommen, weshalb ich der Band (sofern man PERFECT WORLD als solche bezeichnen darf) mal nicht vorwerfen will, auf einen momentan gängigen Zug aufzuspringen.
Hauptaugenmerk liegt dabei auf verschiedenen weiblichen Künstlern, wobei man sich glücklicherweise nur derjenigen Damen annimmt, die auch die Bezeichnung "Rockmusik" in ihrer Musik verinnerlichen. Die Rede ist hierbei unter anderem von NATALIE IMBRUGLIA (`Do You Love´), AMANDA MARSHALL (`Out Of Bounds´) oder JENNIFER PAIGE (`Between You And Me´), deren Songs hier in ein melodisches Hardrock-Gewand gekleidet wurden und dabei kein bisschen von ihrer Radiotauglichkeit einbüßen.
Im Klaren heißt dies, dass man hier keinen fetzigen Rock erwarten darf, sondern handelsübliche AOR-Mucke, welche in beschwingtem Midtempo die Ohren erobert und dabei keinem wirklich wehtut. Und genau aus diesem Grund hätte man sich beispielsweise die Neuinterpretation von PINK`s `Just Like A Pill´ auch getrost schenken können, da man den frechen Grundtenor des Originals in keinster Weise übermitteln kann.
"Perfect World" ist gezielt auf Hansen`s Vocals zugeschnitten; die Gitarren agieren zumeist im Hintergrund und kommen nur in Solo-Parts zum Tragen. Kein Fehler, denn Hansen verfügt über eine wirklich tolle melodische Stimme, die auch das nötige Volumen hat, um den zwölf Nummern eine eigene Note zu verpassen. Im Endeffekt erzielt man so einen ähnlichen Effekt wie DEF LEPPARD auf ihrem aktuellen Album "X", welches sich ebenfalls durch konstant eingängige und zugleich etwas poppige Parts auszeichnete, aber im Gegenzug auch die rockigeren Passagen vernachlässigte.
Obwohl "Perfect World" eine runde Sache geworden ist, stellt sich natürlich die Frage, wer eine derartige Compilation kaufen soll. In einzelnen Fällen sind die Originalversionen sicherlich ausdrucksstärker, vor allem, weil so mancher Song ein wenig zu glattpoliert daherkommt.
Aus diesem Grund sollte man das Debüt dieses Projekts auch nur als netten Bonus betrachten, den man sich bei Geldüberfluss gerne ins heimische Regal stellen kann - aber trotz vieler gutklassiger Momente nicht muss.
Anspieltipps: Here With me, Out Of Bounds, Do You Love
- Redakteur:
- Björn Backes