PERFECTLYBLENDED - Tomorrow Will Be Mine
Mehr über PerfectlyBlended
- Genre:
- Straighternative Blend-Rock
- Label:
- PerfectlyBlended Music Entertainment
- Release:
- 30.06.2004
- Intro
- Something Wrong
- Tomorrow Will Be Mine
- Need To Trust
- Keep Me Tight
- Enough
- Fighting Me Free
- Outro
PERFECTLYBLENDED verbinden die Melodieseligkeit der jüngeren INCUBUS-Werke mit dem satten, kraftvollen und geradlinigen Gitarrenrockklang des FOO FIGHTERS-Debüts. Eigentlich könnte diese Rezension hier schon enden (und lange Zeit tat sie das auch), denn nicht nur die Band selbst bezeichnet ihren Sound so, er ist es auch: Straighternative Blend Rock. Ein bisschen klingt das so wie 'file under CREED, NICKELBACK etc. minus pathos'.
Das Debütalbum "Tomorrow Will Be Mine" klingt allerdings zunächst einmal recht unspektakulär; nicht, dass das zwangsläufig etwas Negatives wäre: Die aufgesetztes-Emo-Rock-Geschrei-und-Gewimmer-Falle umgehen PERFECTLYBLENDED jedenfalls schon mal geschickt, lassen die Gitarren in Songs wie 'Keep Me Tight' aber dennoch fett klingen; emotional ist der Gesang von Dominik Dubik auch, ohne dieses Label plakativ zur Schau tragen zu müssen.
Allerdings hat es bei mir ca. 20 Durchläufe konzentrierten Hörens gebraucht, bis die Scheibe sich so langsam in den Ohren festsetzte und von der »lediglich nett, und auch gut gemacht, braucht aber kein Mensch«- in die periphere »eigentlich doch ganz ansprechend«-Zone meines musikalischen Geschmackzentrums einsickern zu können. Zum Nebenbeihören und zum Autofahren ist das definitiv konsensfähige Musik für alle, denen Rock mehr bedeutet als ein tendentiell eher vom weiblichen Teil der Bevölkerung getragenes Kleidungsstück. Um wirklich mit der Musik eins zu werden, braucht es schon etwas mehr Auseinandersetzung, den aggressiven typischen Ohrwurm sucht man hier vergeblich.
Als angenehm empfinde ich vor allem den körnigen Sound der Saiteninstrumente, welcher dem cleanen doch nicht zu glatten Gesang einen griffigen Hintergrund bietet. Das Schlagzeug hat einen unaufgeregten Bums und fällt zumindest mir kaum weiter auf, aber das empfinde ich bei dieser Art von Musik als durchaus passend; einfach ein bisschen Druck im Hintergrund aufbauen. Doch einen Song wie 'Fighting Me Free' darf es auch schon mal gegen den Strich bürsten. Hier bratzen auch die Gitarren noch eine Spur fetter, und der INCUBUS-Vergleich kann noch eine Spur Nachhaltigkeit zulegen.
Letztendlich schadet diese Orientierung an bereits Gehörtem dem Album jedoch überhaupt nicht, denn wirklich untreu wird die Band ihrem großspurigen Motto im Namen nicht. Durchhörfähig ist das innerhalb des selbst abgesteckten Rahmens durchaus abwechslungsreiche Album vom rockigen Intro bis zum klavierig hiphop-rhythmus-affinen Outro allemal. Sympathischerweise haben sich PERFECTLYBLENDED nicht an irgendwelche Nu-Rock-Trends verkauft, sondern ein solides und vermutlich auch zeitbeständiges Werk abgeliefert.
Der Rest ist, wie so oft, Geschmackssache.
Anspieltipps: Keep Me Tight, Need To Trust
- Redakteur:
- Eike Schmitz