PERLE - Perle kommt
Mehr über Perle
- Genre:
- Rock/Pop
- Label:
- Triplle Eggs/Radar
- Release:
- 12.03.2007
- Guten morgen mein Liebling
- Ego
- Träume Sünden Wahnsinn
- Schon wieder Winter
- Sorge dich nicht Geliebter
- Ich hätte nicht übel Lust
- Dreh dich weiter 1
- Dreh dich weiter 2
- Dreh dich weiter 3
- Kälte
- Wie ein Photon
- Komm und gib mir deine Hand
- Schinghis Khan
- Zauberstrahlen
- Schöne Astronautin 1
- Schöne Astronautin 2
- Carlotta
- Ich möchte nur Freundschaft
- Mädchen vor der Tür
- Das Prinzip Hoffnung
- Zusammen begraben
"Perle kommt" - ein Albumtitel, der alles und gar nichts sagt. Gemeint ist natürlich das neue Album der Rock/Pop-Band PERLE, die nach einjähriger Bühnenabstinenz eine neue Show zusammengestellt und eigens dazu auch ein komplett neues Werk eingespielt hat. Die neuen Klänge orientieren sich sehr stark am Katalog von NICK CAVE und polarisieren dabei wegen der merkwürdig zynischen Texte. Ruhig und gelassen sucht das Quartett bei spärlicher Instrumentierung nach neuen Ausdrucksformen und lässt sich weitestgehend vom besinnlichen Fluss der Streicher und des Pianos leiten, wirkt jedoch zwischenzeitlich auch extrem ermüdend. Die große Schwierigkeit besteht nämlich darin, dass die einundzwanzig neuen Kompositionen jeglicher Dynamik entbehren und aufgrund der einseitigen Stimmung auch nur selten Impulse freigesetzt werden. Besonders in der zweiten Hälfte bekommt man den Einduck, dass es kaum einen Unterschied macht, ob man die Musik nun im Hintergrund laufen lässt oder ganz darauf verzichtet, weil die minimalistischen Soundfragmente vollkommen unauffällig daher dümpeln. Kein Ausbruch, nicht einmal ein gezielter Gitarreneinsatz, geschweige denn eine einprägsame Hookline an die man sich klammern kann - dieses Album schreitet sowas von schwerfällig voran, dass die Motivation zur tiefgreifenden Auseinandersetzung schnell passé ist.
Zugegeben, vereinzelt leuchtet die emotionale Finsternis mal kurz auf, wie etwa im vergleichsweise rockigen 'Ego' oder im von Streichern begleiteten 'Ich hätt nicht übel Lust', doch langfristig sorgt die monotone Melancholie eher für gepflegte Langeweile als für angeregte Stimmung. Ich lasse jedoch den Einwand zu, dass es sich insgesamt um ein stilistisches Problem handelt, denn im Grunde genommen ist eine Band wie PERLE in einer derartigen Publikation falsch aufgehoben. Wer also auf deutschsprachigen Soft-Rock und im Allgemeinen auf nachdenkliche Songs steht, sollte sich das Ganze hier ruhig mal zu Gemüte fühlen. Bei mir persönlich hat "Perle kommt" jedoch keine beeindruckende Wirkung hinterlassen.
Anspieltipps: Träume Sünden Wahnsinn, Zusammen begraben
- Redakteur:
- Björn Backes