PERPETUAL ESCAPE - Into My Dreams
Mehr über Perpetual Escape
- Genre:
- Progressive Rock / Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Eigenprodukion
- Release:
- 25.05.2016
- Wisdom Of A Child
- Sin Six
- Outer Heaven
- These Days
- Roots Of Mankind
- The Tale Of The Lost Souls
- You Are The One
- Duty & Memories
- Into My Dreams
Vielversprechende Prog-Newcomer aus Frankreich.
Nicht nur auf guten Wein oder Käse verstehen sich die Franzosen, denn auch in Sachen progressiven Rocksounds haben unsere westlichen Nachbarn durchaus einige mehr als interessante Newcomer zu bieten. Eine Band aus diesen Rängen ist auch PERPETUAL ESCAPE, deren fünfköpfige Besetzung bereits mit den EPs "Heavy Face" und "In Search Of Light" erste Duftmarken setzen konnte. Inzwischen hat sich die Truppe allerdings noch mit Sängerin Anais Sieffert verstärkt, die mit ihrer glasklaren Stimme auch direkt einen ganz entscheidenen Part auf dem Debüt auf Albumlänge "Into My Dreams" übernimmt.
Musikalisch startet der Fünfer mit dem Intro "Wisdom Of A Child" jedoch erst einmal rein instrumental und lehnt sich dabei vor allem an das Spätwerk von PINK FLOYD an. So klingt die Einleitung mit ihren entspannten Gitarrenmelodien stark nach den beiden Post-Waters-Alben "The Division Bell" und "A Momentary Lapse Of Reason", wobei mir ganz spontan 'Marooned' als eine der ersten Assoziationen in den Kopf schießt. Beim nachfolgenden 'Sin Six' ist die verträumte Stimmung allerdings bereits verflogen und fast schon metallische Gitarrenklänge übernehmen das Zepter. Gleichzeitig demonstriert der Song auch die wohl größte Stärke des Silberlings, die in den geschickt angelegten Gesangswechseln zwischen den agressiven Vocals von Laurent Weiss und der deutlich weicheren Stimme von Anais liegt. In Kombination mit ausgeklügelten Arrangements und trotz Prog-Einschlag überraschend kompaktem Songwriting hat das Quintett eigentlich alles beisammen, um den Hörer für eine gute dreiviertel Stunde in traumhafte Klanglandschaften zu entführen.
Ich sage bewusst eigentlich, denn leider schaffen es die Franzosen ingesamt noch nicht, ihre Stärken auch immer gewinnbringend einzusetzen. So plätschern gerade die Tracks in der zweiten Häfte der Scheibe mit ihren etwas zu offensichtlichen Pop-Anleihen oftmals eher belanglos dahin und wissen auch nach mehreren Hördurchläufen noch nicht so recht zu überzeugen. Demgegenüber stehen aber durchaus starke Tracks wie 'Outer Heaven', das bereits erwähnte 'Sin Six' oder das überraschend harte 'Roots Of Mankind', bei dem auch einige Parallelen zu den Prog-Metallern DREAM THEATER durchblitzen. Gekrönt wird der Silberling dann jeodch vom finalen Titeltrack, der mit etwas mehr als siebzehn Minuten und einem feinen Spannungsbogen schon als kleines und vor allem feines Prog-Rock-Epos durchgeht.
Alles in allem ist "Into My Dreams" somit ein vielversprechendes Debüt geworden, dem man angesichts des überwiegend starken Songmaterials auch einige kleinere Ausfälle verzeiht. Gerade in den Details der Produktion müssen die Franzosen zwar noch etwas zulegen, zum Beispiel passen die beiden Gesangstimmen nicht immer perfekt zueinander und auch die Gitarren dröhnen ab und an noch etwas dumpf aus den Boxen, trotzdem liefert der Fünfer hier einige waschechte Prog-Perlen ab und hat insgesamt jede Menge Potential, das für die Zukunft der Band doch einige Hoffnungen weckt.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs