PERPETUAL NIGHT - Anâtman
Mehr über Perpetual Night
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenprodukion
- Release:
- 27.05.2018
- Anâtman
- Wild
- The Howling
- Nothing Remains
- His Darkness
- Raindrops
- Unpronounced Words
- Absence Of Reality
Überraschend eindrucksvoller Einstand!
Oftmals wird die Wirkung eines Covers gerne unterschätzt, doch manchmal kann ein eindrucksvolles Artwork schon ausreichen, um ein Interesse an der Musik einer bisher noch recht unbekannten Band zu wecken. So geschehen auch im Fall der Spanier PERPETUAL NIGHT, deren Erstling "Anâtman" wohl in erster Linie wegen des famosen Kunstwerks in meinem Player gelandet ist, das von Ani Artworks für den Silberling kreiert wurde. Ansonsten ist der Vierer aus Granada hierzulande nämlich eigentlich noch ein komplett unbeschriebenes Blatt, auch wenn seit der Bandgründung im Jahr 2012 bereits zwei EPs das Licht der Welt erblickt haben.
Am Ende war das Interesse weckende Frontbild der Scheibe allerdings ein echter Glücksgriff, denn auch musikalisch trifft das Quartett mit seiner symphonisch angehauchten Interpretation des Melodic Death Metals bei mir voll ins Schwarze. Dabei rechtfertigt schon der famose Opener und Titeltrack 'Anâtman' im Alleingang die schmale Investition von 10 € für die CD auf der Bandcamp-Seite der Spanier, denn schon hier treffen Riffs in bester Göteborg-Manier auf großartige Gitarren-Melodien und stimmungsvolle Keyboards. Zugegeben klingen letztere ähnliche wie die programmierten Chor-Arrangements ab und an noch etwas billig, was der atmosphärischen Wirkung der Stilmittel allerdings nicht schadet. Besser wird es sogar noch beim dritten Track 'The Howling', bei dem die Jungs Unterstützung von Gastsängerin Raquel Eugenio bekommen, die mit ihrem Klargesang einen herrlichen Kontrast zu den voluminösen Growls von César Ramírez Rueda und Raúl Ríos Beiro liefert und den Track damit zu einem echten Volltreffer macht.
Leider geht es so aber nicht über die komplette Distanz hinweg weiter, denn mit 'Raindrops' und 'Unpronounced Words' gibt es hinten raus auch zwei Lückenbüßer zu beklagen, die dem Hörer zwar technisch solide um die Ohren gepfeffert werden, gleichzeitig aber kompositorisch im Melo-Death-Einheitsbrei versauern. Eigentlich können die Jungs das deutlich besser, was sie auch prompt mit dem Rausschmeißer 'Absence Of Reality' beweisen, der noch einmal mit ganz großen Gitarren-Hooks und atmosphärischen Passagen punktet und damit das Debütalbum der Spanier mit einem Höhepunkt beendet.
Zählt man am Ende alles zusammen, dann kann man dem Vierer nur einen mehr als gelungenen Einstand bescheinigen. Gerade im Bereich des melodischen Todesstahls ist der Konkurrenzkampf groß und entsprechend ist es auch nicht gerade einfach, bei Hörern einen wirklich bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Genau das schafft "Anâtman" allerdings in großen Teilen der Spielzeit, weshalb hier ein Antest für alle Genre-Freunde Pflicht ist!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs