PERSEPHONE - Atma Gyan
Mehr über Persephone
- Genre:
- Gothic / Ethno Folk
- Label:
- Sad Eyes / Trisol
- Release:
- 29.03.2004
- My Music Is Gone
- Facing The Ruins
- Lost
- My Sweetest Pain
- Secret Garden
- Eternal Grief
- Black Widow
- Our Dream
- Shadow Dance
- The End Of The World
- Lullaby
- Atma Gyan
Seit Sonja Kraushofer (L'ÂME IMMORTELLE) vor über zwei Jahren das Debüt "Home" ihres Soloprojektes PERSEPHONE veröffentlichte, rotiert diese Edelscheibe bei uns im Haus beständig und beharrlich ohne jede Ermüdungserscheinung. Selten hat mich ein Klangerlebnis so nachhaltig beeindruckt und emotional bewegt, und dementsprechend fieberte ich dem Nachfolgewerk "Atma Gyan" ausgehungert entgegen, das nun seit einigen Wochen meine Ohren umschmeichelt, nachdem PERSEPHONE sich rechtzeitig zum Frühjahrsbeginn aus der Unterwelt erhob. Es ist kaum nötig zu erwähnen, dass meine Erwartungen erfüllt und zugleich übertroffen wurden, denn trotz gleichartigem Fundament gibt es einiges an Entwicklungen und Reifeprozessen zu verzeichnen.
Zunächst wird die Kontinuität durch das erneut eindrucksvolle Artwork verbildlicht; Joachim Luetke hat bei diesem Digipack wiederum ganze Arbeit geleistet – ein Kunstwerk für sich. Allerlei helfende Mitstreiter des Erstlings findet man auch diesmal wieder: Cellist Martin Höfert (JANUS) bedient diesmal überdies das Piano; auch Gitarrist Wim Leydes (ehemals CHRISTIAN DEATH) ist wieder mit von der Partie. Die Kompositionen wurden von diesen Dreien gemeinschaftlich in Angriff genommen. Ein Teil der Gastmusikerrunde ist PERSEPHONE erhalten geblieben, dafür gibt es neue Instrumente, die einen wesentlichen Anteil am experimentellen Charakter von "Atma Gyan" haben.
Das diesmalige PERSEPHONE-Team im Einzelnen:
Sonja Kraushofer – Vocals
Martin Höfert – Cello, Piano
Holger Wilhelmi – Cello
Katrin Ebert – Violine, Viola
Matt Howden – Violine
Johannes Kramer – Kontrabass
Wim Leydes – Gitarre
Robert Beyer – Bassgitarre
David Distelmann – Sitar
John Abdel-Sayed – Tambura, Didgeridoo, Percussions
Lothar Weise – Drums
Brijesh Kumar – Stimme auf 'Secret Garden' (Hindu)
Die zerbrechlich filigrane Klangbreite, die sich dem Hörer offenbart, macht es noch schwerer als bei "Home", PERSEPHONE stilistisch einzuordnen. Gothic, Ethno bzw. World Music, Klassik und Folklore treffen auf nostalgisches Flair und Gänsehaut hervorzaubernde Streicherarrangements, die an JANUS ebenso erinnern wie an APOCALYPTICA (in den dynamischen Finalpassagen). Den Entwicklungskick geben diesmal besonders die Sitar, das Didge und die Percussions. Da bekommen die Ohren direkt beim geräuschkünstelnden Opener 'My Music Is Gone' Besuch; ich empfehle für die ganze Scheibe sowieso eine ordentliche Anlage in angemessener Lautstärke oder Kopfhörer, die ordentlich was taugen. Und dann ist erstmal eine knappe Stunde absolutes Stör- und Redeverbot angesagt, während man sich den phantastischen Klangwelten öffnet, die PERSEPHONE zu erschaffen weiß.
Das gestaltet sich anfangs ganz sicher nicht einfach, denn die Musik ist alles andere als simpel gestrickt und entfaltet sich oftmals erst nach vielen Durchläufen. Besonders gemein ist, dass simple Strophe-Refrain-Strukturen auf "Atma Gyan" Seltenheitswert haben und PERSEPHONE einen Song gern dann beenden, wenn man so richtig darin baden möchte und beispielsweise auf die Wiederholung der letzten genialen Streicherpassage wartet. Das entdeckungsreiche und stets klanglich spannende Musikvergnügen ist damit allerdings auch wieder für die nächsten zwei Jahre und darüber hinaus garantiert, während denen nun beide PERSEPHONE-Veröffentlichungen Dauergäste in meiner heimischen Stereoanlage sein werden. Und sie rotieren und rotieren und...
Auf der Homepage findet ihr neben einem Studiobericht zur aktuellen Scheibe übrigens auch den Song 'My Sweetest Pain' (Entenpelle ist garantiert) als ungekürzte Fassung zum Download. Saubere Sache. Und weil euch das nach diesem Appetithappen noch nicht reichen wird, findet ihr auf der Fanpage auch noch exklusiv die Vollversion von 'Lost' in den News. Genau so muss das sein. Und jetzt nichts wie hin da, MP3s ziehen, Anlage aufreißen, Augen schließen, abgehen und noch bevor die Gänsehaut wieder abgeklungen ist zum nächsten Plattendealer eures Vertrauens schweben und diese Perle von einem Silberling abgreifen!
Anspieltipps: Bei einem Gesamtkunstwerk wie diesem ein Sakrileg. Wer's dennoch braucht: Lost & My Sweetest Pain; Black Widow; Atma Gyan
- Redakteur:
- Andreas Jur